Standort Bochum Opel droht mit vorzeitiger Schließung

Bochum · Der kriselnde Autobauer Opel schließt eine vorzeitige Schließung des Bochumer Opel-Werks nicht mehr aus. Mutterkonzern General Motors dringt auf weitere Einsparungen.

2012: Opel-Werk in Bochum wird 50 Jahre alt
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2012: Opel-Werk in Bochum wird 50 Jahre alt

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Opel-Aufsichtsratschef Steven Girsky hat zum Auftakt der Verhandlungen über die Zukunft des Autoherstellers in Deutschland Druck auf die Mitarbeiter gemacht. Bei den Gesprächen müssten Unternehmen und Arbeitnehmer "noch im Februar zu einer Lösung kommen", erklärte Girsky am Dienstag in einem Schreiben an die Mitarbeiter an den deutschen Standorten

Komme es zu keiner Einigung, werde die Autoproduktion im Werk Bochum schon "zum 1. Januar 2015 komplett eingestellt" und nicht, wie vom Unternehmen in Aussicht gestellt, ab dem Jahr 2016. In dem Werk könnten bis zu 3000 Stellen wegfallen.

Opel hatte im Dezember erklärt, die Autoproduktion in Bochum 2016 auslaufen zu lassen. Bedingung für diesen Termin sei jedoch der erfolgreiche Abschluss von Verhandlungen mit der Belegschaft über einen "Deutschland-Plan", sagte ein Opel-Sprecher am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.

General Motors dringt bei Opel auf weitere Kostensenkungen. "Was wir brauchen, sind weitere beträchtliche Einsparungen", schrieb Girsky in dem Brief an die Mitarbeiter. Alles deute darauf hin, dass der Markt in Europa in diesem Jahr weiter schrumpfen werde.

Solange Opel Verluste mache, könne man sich keine Lohnerhöhungen leisten, betonte Girsky, der auch den Aufsichtsrat der Rüsselsheimer Tochter leitet. GM sei bereit, Opel finanziell zu unterstützen. Im Gegenzug müsse die Europa-Tochter wieder profitabel werden.

GM verhandelt bereits seit dem vergangenen Sommer über weitere Einschnitte und hat bereits angekündigt, sein Werk in Bochum in den nächsten Jahren schließen zu wollen. Die Verhandlungen waren über den Jahreswechsel unterbrochen worden. Am Dienstag begannen Girsky zufolge neue Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern. Dabei gehe es um die Zukunft aller deutschen Standorte.

(dpa/rtr/afp/jre/rm/csi)
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