Tarifverhandlungen gescheitert Neue Streiks bei Lufthansa

Frankfurt/Main (RPO). Die Tarifverhandlungen zwischen der Vereinigung Cockpit und der Deutschen Lufthansa sind gescheitert. Die Pilotengewerkschaft Cockpit teilte am Montag in Frankfurt am Main mit, dass die Gewerkschaft nun wieder ihre Streiks aufnehmen werde.

Pilotenstreik: Passagiere warten in Düsseldorf
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Diese sollen vom 13. bis zum 16. April dauern. Der Streik solle erst Mitte April stattfinden, um Rücksicht auf die Oster-Feiertage zu nehmen und dem Konzern ausreichend Zeit für eine Kurskorrektur zu geben. Er betrifft auch die Billigtochter Germanwings und die Frachtsparte Cargo. Weiter hieß es, dass die Vergütungs- und Manteltarifvertragsverhandlungen zwischen der Pilotengewerkschaft und der Lufthansa für das Cockpitpersonal erneut ohne Ergebnis geblieben sind.

Nach Angaben der Gewerkschaft sieht das Angebot der Lufthansa eine 21-monatige Nullrunde sowie eine deutliche Verschlechterung des Manteltarifvertrages vor. Dies komme "überhaupt nur dann in Frage, wenn die Lufthansa die bereits bestehende Tarifvereinbarung zur Arbeitsplatzabsicherung wieder einhält", erklärte die Cockpit-Tarifkommission.

Die derzeit bestehende Sicherungsvereinbarung schreibe vor, dass unter der Dachmarke Lufthansa auf Passagierflugzeugen mit mehr als 70 Sitzen nur Mitarbeiter eingesetzt werden, die unter den Geltungsbereich des Konzerntarifvertrages fallen.

Lufthansa-Verhandlungsführer, Roland Busch, sagte, dass "ein der Situation des Unternehmens und dem wirtschaftlichen Umfeld angemessenes Angebot unterbreitet" worden sei. Dennoch habe Cockpit "die Gespräche vorerst ausgesetzt".

Cockpit hatte im Februar einen ursprünglich auf vier Tage angesetzten Streik bereits nach einem Tag abgebrochen. Lufthansa hatte zuvor versucht, die Arbeitsniederlegungen mit einer einstweiligen Verfügung unterbinden zu lassen, weil sie den Streit für rechtswidrig hielt. Konzern und Piloten einigten sich daraufhin vor dem Arbeitsgericht Frankfurt am Main in einem Vergleich darauf, die Tarifgespräche vorläufig wiederaufzunehmen.

Der Pilotenvereinigung geht es in den Tarifverhandlungen im Kern darum, dass beim Mutterkonzern Lufthansa in Deutschland keine Pilotenjobs verloren gehen. Die Gewerkschaft sieht die Gefahr, dass die Lufthansa zunehmend Verbindungen von ausländischen Tochtergesellschaften bedienen lässt, deren Piloten weniger verdienen.

(DDP//AFP/das)
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