Nach Streik Flugbegleitergewerkschaft bietet Eurowings neue Gespräche an

Köln/Düsseldorf · Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo geht nach dem Streik auf die Spitze von Eurowings und Germanwings zu und bietet neue Gespräche an. Inzwischen ist der Flugbetrieb wieder angelaufen.

 Eurowingsmitarbeiter hatten am Donnerstag gestreikt.

Eurowingsmitarbeiter hatten am Donnerstag gestreikt.

Foto: dpa, obe gfh

Die Gewerkschaft hat den Tarifverhandlungsführern der Lufthansa-Töchter am Freitagmorgen eine Einladung zu neuen Gesprächen geschickt, sagte Ufo-Vorstand Nicoley Baublies. "Damit geben wir unserem Tarifpartner die Möglichkeit, neue Streiks in der nächsten Woche abzuwenden."

Ufo droht mit Ausständen an zwei Tagen. Die letzten Gespräche zwischen beiden Seiten gab es am Mittwoch. Die Gewerkschaft hatte am Donnerstag den Flugbetrieb bei Eurowings und Germanwings weitgehend lahmgelegt, Hunderte Flüge vielen aus. Der Tarifkonflikt zwischen Ufo und den Lufthansa-Billig-Airlines köchelt bereits seit drei Jahren. Im Kern geht es um die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung der Flugbegleiter.

Die Flüge fänden inzwischen wieder wie geplant statt, sagte ein Sprecher der Lufthansa-Billigtochter am Freitag in Köln. Vorteilhaft wirkt sich aus, dass im Punkt-zu-Punkt-Verkehr die Flugzeuge jeden Abend auf ihre Heimatbasis zurückkehren, um am nächsten Morgen wieder zu starten. Flugzeuge und Crews waren am Freitagmorgen somit an den Stellen, an denen sie auch gebraucht wurden.

Das ist bei Netzgesellschaften wie der Lufthansa mit ihren komplizierteren Umläufen schwieriger. Die Kabinengewerkschaft Ufo hat allerdings für die kommende Woche zwei weitere Streiktage angekündigt. Am Donnerstag waren wegen des Streiks bei den Teilgesellschaften Eurowings GmbH und Germanwings 393 von 551 geplanten Flügen ausgefallen.

Die Gewerkschaft habe in der Auseinandersetzung jedes Maß verloren, kritisierte der Eurowings-Personalgeschäftsführer Jörg Beissel. Bei der Eurowings GmbH sei der Streikaufruf auf eine geringe Resonanz gestoßen, sagte Beissel. Weit größerer Schaden sei bei der Schwester Germanwings entstanden. Der Manager warf Ufo vor, dort mit einer konstruierten Streik-Begründung gearbeitet zu haben.

Für diesen Freitag ist außerdem eine Verhandlungsrunde mit der Gewerkschaft Verdi geplant, die ebenfalls einen Teil der Kabinenbeschäftigten bei Eurowings Deutschland vertritt. "Wir fordern sieben Prozent - also ein Prozent pro Jahr ohne Vergütungserhöhung", sagte das Verdi-Vorstandsmitglied Christine Behle.

(mre/dpa/reu)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort