Pilotenstreik Lufthansa sagt erneut viele Flüge ab

Frankfurt/Main · Zürich - annulliert. Barcelona - annulliert. München, London, Stockholm - ebenfalls. Viele Kurz- und Mittelstreckenflüge am Frankfurter Flughafen fallen wegen des Pilotenstreiks aus. Wieder setzt die Lufthansa einen Sonderflugplan ein.

 Streik: Viele Kurz- und Mittelstreckenflüge am Frankfurter Flughafen sind ausgefallen.

Streik: Viele Kurz- und Mittelstreckenflüge am Frankfurter Flughafen sind ausgefallen.

Foto: dpa, hpl

Lufthansa-Passagiere müssen sich wegen der Piloten-Streiks weiter auf erhebliche Einschränkungen einstellen: Am Freitag bestreiken die Piloten erneut die Kurz- und Mittelstreckenflüge. Von den insgesamt 1400 geplanten Verbindungen müssen laut Lufthansa 700 gestrichen werden. Für Samstag rief die Pilotenvereinigung Cockpit erneut zu Streiks auf Langstreckenflügen und bei der Lufthansa-Frachttochter Cargo auf. Am Freitagmittag will die Fluggesellschaft einem Sprecher zufolge einen Sonderflugplan veröffentlichen.

In dem festgefahrenen Tarifkonflikt hatten die Piloten bereits am Mittwoch und Donnerstag zu Streiks aufgerufen. Zahlreiche Flüge fielen deshalb aus. Am Donnerstagabend kündigte Cockpit die Ausweitung bis zum Samstag an. "Es ist bedauerlich, dass der Lufthansa-Konzernvorstand weitere Arbeitskämpfe billigend in Kauf nimmt", erklärte Ilona Ritter von der Vereinigung Cockpit. Die Gewerkschaft sei "jederzeit bereit, an den Verhandlungstisch zurückzukehren".

Lufthansa reagierte mit Unverständnis auf die erneute Ausweitung des Streiks. Die Piloten hätten mit der vierten Streikankündigung in nur einer Woche "den Tarifkonflikt nicht nur über jedes Maß hinaus eskaliert", sondern entfernten "sich immer mehr von einer Lösung, die ausschließlich konstruktiv am Verhandlungstisch gefunden werden" müsse, erklärte das Unternehmen.

Zwischen dem Lufthansa-Konzern und der Gewerkschaft schwelt seit Monaten ein Tarifkonflikt. Zentraler Streitpunkt ist die Altersversorgung der Piloten. Die Lufthansa will die Kosten für die sogenannte Übergangsversorgung künftig nicht mehr übernehmen und die Altersgrenze dafür erhöhen. Bisher können Piloten mit 55 Jahren in den bezahlten Vorruhestand gehen. Bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter bekommen sie maximal 60 Prozent ihrer Bezüge weiter.

Cockpit will die geplanten Einschnitte nicht akzeptieren. Die Gewerkschaft wirft der Lufthansa vor, in diesem Punkt nicht ernsthaft an Lösungen interessiert zu sein. Die Piloten fordern von der Airline eine Gesamtschlichtung über alle strittigen Themen.

(dpa/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort