Insider-Informationen EU hat weiterhin Zweifel an Niki-Übernahme durch Lufthansa

Berlin · Die Übernahme der Air-Berlin-Tochter Niki durch die Lufthansa ist weiter unklar. Einem Insider zufolge erachte die EU-Kommission die bisherigen Lufthansa-Vorschläge als nicht ausreichend an.

 Vor einem dunklen Himmel startet eine Boeing 747 der Lufthansa vom Flughafen in Frankfurt am Main.

Vor einem dunklen Himmel startet eine Boeing 747 der Lufthansa vom Flughafen in Frankfurt am Main.

Foto: Boris Roessler/dpa

Auch nach Zugeständnissen der Frankfurter und der Reaktion der Konkurrenten auf Lufthansa-Vorschläge stehe der Deal "auf des Messers Schneide", erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch von einer Person, die mit der Situation vertraut ist.

Stand der Dinge sei, dass es so nicht reicht. In einem ersten Paket habe Lufthansa angeboten, Start- und Landerechte (Slot) an die Rivalen Tuifly und die Thomas-Cook-Tochter Condor zu geben. Dies hatte zuvor auch die Agentur Bloomberg berichtet. Die Lufthansa und Tui-Chef Fritz Joussen lehnten einen Kommentar dazu ab.

Von der EU-Kommission war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Der Insider sagte, Lufthansa sei im Austausch mit der EU-Kommission. Es gebe laufende Verhandlungen. Unklar blieb zunächst, ob die Lufthansa zusätzlich zu den Slots für Tuifly und Condor weitere Angebote machen werde oder ob es eine andere Lösung geben könnte.

Die Brüsseler Behörde entscheidet bis zum 21. Dezember, ob die Lufthansa wie geplant die Air-Berlin-Töchter Niki aus Österreich und LGW aus Dortmund übernehmen kann. Branchenexperten und die Airline selbst rechnen mit Auflagen.

Sollte die EU eine vertiefte Prüfung über 90 Werktage einleiten, dürfte sich die Lufthansa von dem Deal zurückziehen und auch die Zwischenfinanzierung für Niki einstellen. Dies würde nach Air-Berlin-Angaben die sofortige Insolvenz von Niki nach sich ziehen.

(ate/reu)
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