Vor dem Mediziner-Streik Krankenkassen fordern Nullrunde für Ärzte

München (RPO). Die gesetzlichen Krankenkassen verlangen eine Sparrunde bei Ärzten, Krankenhäusern und der Pharmaindustrie. Die Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung, Doris Pfeiffer, schlug in einem Interview vor, das Gesamthonorar der Ärzte solle in diesem Jahr nicht schon wieder steigen.

Die Entwicklung der Ärztehonorare
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Das Durchschnittseinkommen niedergelassener Ärzte liege nach Abzug der Praxiskosten inzwischen bei mehr als 160.000 Euro. Viele Menschen bangten dagegen um ihre Arbeitsplätze, sagte sie gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Pfeiffer sagte, Handlungsbedarf sehe sie zudem bei den knapp 2100 Kliniken, die den größten Teil der Kosten im Gesundheitswesen verursachten. "Die Krankenhäuser sind nur zu 70 Prozent ausgelastet. Wettbewerb ist in diesem Bereich ein Fremdwort", kritisierte sie.

Kurzfristig forderte Pfeiffer Zwangsrabatte für Arzneihersteller, wie sie auch die Bundesregierung anstrebt. Dann aber müsse es aber Regeln geben, wie Kosten und Nutzen von Medikamenten im Verhältnis stehen sollten. "Es ist an der Zeit, dass bei den Arzneimitteln endlich der Nutzen für die Versicherten im Vordergrund steht und nicht mehr die Gewinne der Pharmaindustrie", sagte Pfeiffer.

(DDP/felt)
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