Rückfall in alte Praktiken IWF: hohe Banker-Boni sind "skandalös"
Paris (RPO). Der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, hat die wieder gängige Praxis millionenschwerer Bonuszahlungen für Bankmanager kritisiert. Er finde es "skandalös", dass die Banken nach der weltweiten Wirtschaftskrise in ihre alte Praxis zurückgefallen seien, sagte Strauss-Kahn der französischen Tageszeitung "Le Parisien".
Er selbst habe "gewisse Politiker" in der Krise sagen gehört, das dürfe es "nie wieder" geben, sagte der frühere französische Finanzminister, der seit Ende 2007 an der Spitze des IWF steht. Strauss-Kahn spielte damit vermutlich auch auf den konservativen Staatschef Nicolas Sarkozy an, der für 2010 eine Sondersteuer auf Bonuszahlungen im Bankenmanagement eingeführt hatte.
"Ich sage es ganz klar, die Art der Entlohnung im Finanzwesen verführt zum Verbrechen", sagte Strauss-Kahn, der sich anscheinend auf eine Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr vorbereitet. Berichten zufolge will "DSK", wie die Franzosen den beliebten Sozialisten nennen, vorzeitig beim IWF aufhören und nächstes Jahr für die Sozialistische Partei (PS) kandidieren. Präsident Sarkozy hatte Strauss-Kahn nach dem Wahlsieg der Konservativen im Sommer 2007 nach Washington weggelobt.