Insider berichten Zugsparten von Siemens und Bombardier vor Fusion?

München · Der Elektrokonzern Siemens und der kanadische Bombardier-Konzern sprechen informierten Kreisen zufolge über eine Fusion ihrer Zugsparten. Ein gemeinsames Unternehmen könnte mit mehr als 10 Milliarden Euro bewertet werden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag.

 Die Siemens-Zugsparte baut für die Deutsche Bahn AG etwa den neuen ICE 4, der ab Dezember 2017 einsatzbereit sein soll (Visualisierung).

Die Siemens-Zugsparte baut für die Deutsche Bahn AG etwa den neuen ICE 4, der ab Dezember 2017 einsatzbereit sein soll (Visualisierung).

Foto: Siemens

Ein mögliches Gemeinschaftsunternehmen würde demnach den Bau von Zügen und die Signaltechnik umfassen. Die Gespräche liefen seit Jahresanfang, eine entsprechende Vereinbarung könnte bis Mitte des Jahres zustande kommen, hieß es. Sprecher von Siemens und Bombardier wollten den Bericht auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht kommentieren.

Die Zugsparte des kanadischen Flugzeug- und Bahnkonzerns hat angekündigt, weltweit 5000 Arbeitsplätze zu streichen. Unklar ist, wie stark dies die deutschen Standorte mit aktuell 8500 Beschäftigten trifft: Hennigsdorf, Görlitz, Bautzen, Kassel, Mannheim, Braunschweig und Siegen. Das Management will seine Pläne im Juli offenlegen. Bombardier hatte erst im vergangenen Jahr 1430 Arbeitsplätze in Deutschland gestrichen, um die Standorte profitabel zu machen.

Ein Zusammenschluss mit der Siemens-Zugsparte würde kartellrechtliche Zustimmungen benötigen und vermutlich auch auf Widerstand der Gewerkschaften stoßen, hieß es bei Bloomberg. Bereits Mitte 2015 hatte es Spekulationen über eine Fusion gegeben. Damals hatte Bombardier Verhandlungen dementiert.

(kess/dpa)
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