Ifo-Geschäftsklimaindex Super Stimmung in der deutschen Wirtschaft

München · Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft erklimmt immer neue Höhen. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Juni erneut auf einen Rekordwert, wie das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut am Montag mitteilte.

 Container stehen im Hafen in Hamburg auf einem Frachtschiff.

Container stehen im Hafen in Hamburg auf einem Frachtschiff.

Foto: dpa, dan vfd wok

Der Index erhöhte sich von 114,6 Punkten auf 115,1 Punkte und überbot damit noch einmal den Wert vom Mai. "In den deutschen Chefetagen herrscht Hochstimmung", erklärte Ifo-Chef Clemens Fuest.

Die Unternehmen waren den Angaben zufolge nochmals "deutlich zufriedener " mit ihrer aktuellen Lage. Der entsprechende Index stieg von 123,3 Punkten auf 124,1 Punkte. Auch die Erwartungen an das Geschäft im kommenden halben Jahr verbesserten sich erneut leicht. Der Index erhöhte sich von 106,5 Punkten auf 106,8 Punkte.

Für den Ifo-Geschäftsklimaindex befragt das Wirtschaftsforschungsinstitut jeden Monat rund 7000 Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Bauhauptgewerbe sowie dem Groß- und Einzelhandel. Im Verarbeitenden Gewerbe stieg der Index leicht an. Während die Geschäftslage laut Ifo-Institut auf einem "sehr hohen Niveau" verharrte, blickten die Industriefirmen "leicht optimistischer" auf die kommenden sechs Monate.

Im Großhandel stieg der Geschäftsklimaindex zum dritten Mal in Folge und damit auf den höchsten Wert seit Dezember 2010. Die Beurteilung der aktuellen Lage erreichte sogar ein neues Rekordniveau. Auch im Einzelhandel verbesserte sich das Geschäftsklima dem Institut zufolge "merklich". Bei den Erwartungen für die kommenden sechs Monate zeigten sich die Firmen so optimistisch wie seit September 2015 nicht mehr.

Lediglich im Bauhauptgewerbe fiel der Index. Die Beurteilung der aktuellen Lage und die Erwartungen seien von den Unternehmen "auf hohem Niveau leicht nach unten korrigiert" worden, erklärte das Ifo-Institut. Aufgrund der sehr guten Auftragslage sei zu erwarten, dass die Preise für Bauleistungen steigen.

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) kommt derweil auf Grundlage einer Umfrage unter Finanzmarktexperten zu dem Schluss, dass US-Präsident Donald Trump seit seinem Amtsantritt weniger das Wachstum in den USA als vielmehr in der Europäischen Union zu beflügeln scheine. Ein Drittel (32 Prozent) der Befragten erwartet demnach einen positiven Effekt der Präsidentschaft für das Wirtschaftswachstum der EU.

Knapp 71 Prozent der Umfrageteilnehmer rechnen mit einem Anstieg der Staatsausgaben der EU-Staaten. Im Dezember 2016 gingen laut ZEW nur 24 Prozent von einem positiven Effekt für das europäische Bruttoinlandsprodukt und nur etwa 15 Prozent von steigenden Staatsausgaben in den EU-Ländern aus.

Dagegen erwarten fast drei Viertel (73 Prozent) der Experten weder positive noch negative Impulse der Trump-Regierung für das Wirtschaftswachstum der USA. Knapp 42 Prozent rechnen mit einer Abschwächung der US-Exporte. Bei den Importen wiederum erwarten rund 85 Prozent keine Veränderung. Zudem gehen 78 Prozent der Umfrageteilnehmer davon aus, dass die Staatsausgaben der USA unter Trump stagnieren werden.

(AFP)
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