Modelle wechselten Hat Nokia Bochum bewusst geschwächt?

Bochum (RP). Der nächste Dienstag ist für den Betriebsrat des Bochumer Nokia-Werks entscheidend. Da trifft er sich mit der Geschäftsführung in Helsinki, um Pläne für den Erhalt des Produktionsstandortes vorzulegen.

Nokia - eine Erfolgsgeschichte
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Die Arbeitnehmervertretung hofft, die finnische Führungsebene doch noch von einem Erhalt der Arbeitsplätze zu überzeugen. Sollte sich der Aufsichtsrat am 28. Februar dennoch gegen den Standort Bochum entscheiden, droht die IG Metall mit Streik.

Schon jetzt fallen krankheitsbedingt überdurchschnittlich viele Mitarbeiter wegen der Sorge um den Arbeitsplatzverlust aus. Dennoch bemüht sich die Belegschaft um einen reibungslosen Ablauf der Produktion. "Wir bieten unsere Arbeitskraft an und wollen zeigen, dass wir hier produktiv arbeiten", sagte ein Gewerkschaftssprecher. Gerade im vergangenen Jahr seien wegen der hohen Auslastung sogar überdurchschnittlich viele Leiharbeiter beschäftigt worden. "Es waren meist um die 700, in Spitzenzeiten sogar 1000 Leiharbeiter", sagte der Sprecher unserer Zeitung.

Neben dem Verpackungsbereich werden in Bochum derzeit acht unterschiedliche Handymodelle zusammengesetzt. Nach Informationen unserer Zeitung wechselten in Bochum häufig die zu fertigenden Modelle. Seit 2007 sind es jedoch kleinere Linien, also nicht mehr die weltweiten Absatzträger. "Das bremst natürlich die Produktivität eines Standortes", hieß es aus Gewerkschaftskreisen. Welche Auswirkungen ein Streik hätte, dazu wollte sich die IG Metall nicht äußern. Da Bochum als Endfertigungs-Standort die Handys nebst Zubehör verpackt und verschickt, sind Verzögerungen bei Auslieferungen naheliegend.

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