Bundesbank Gewinn sinkt um über zwei Milliarden Euro
Frankfurt/Main (RPO). Der Gewinn der Deutschen Bundesbank ist im vergangenen Jahr zurückgegangen. Der Jahresüberschuss sank von 6,3 Milliarden Euro im Jahr 2008 auf 4,1 Milliarden Euro, wie die Bundesbank am Dienstag in Frankfurt am Main mitteilte. Der Jahresüberschuss sei in voller Höhe an den Bund abgeführt worden.
Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist laut Bundesbank vor allem auf niedrigere Zinserträge zurückzuführen. Grund hierfür seien die in der Eurozone historisch niedrigen Leitzinsen gewesen, sagte Bundesbankpräsident Axel Weber.
Die Zinserträge gingen den Angaben zufolge von 16,9 Milliarden Euro im Vorjahr auf 7,6 Milliarden Euro zurück. Davon seien 6,6 Milliarden Euro (Vorjahr 15,4 Milliarden Euro) auf Zinserträge in Euro entfallen. Dem hätten Zinsaufwendungen von 3,5 Milliarden Euro (8,5 Milliarden Euro) gegenübergestanden, so dass sich ein Nettozinsertrag von 4,2 Milliarden Euro (8,4 Milliarden Euro) ergeben habe.
Ein weiterer Ertragsfaktor seien die realisierten Gewinne aus Gold-, Fremdwährungs- und Wertpapiergeschäften von per saldo 0,7 Milliarden Euro (0,6 Milliarden Euro) und die Beteiligungserträge von 0,6 Milliarden Euro (0,4 Milliarden Euro) gewesen.
Mit Blick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung weltweit zeigte sich Weber vorsichtig optimistisch. Er sei "überzeugt, dass der im Sommer 2009 begonnene Erholungsprozess im Kern intakt ist und sich trotz der im Winterhalbjahr schwachen Dynamik fortsetzen wird".
Die Bundesbank ist Bestandteil des Europäischen Systems der Zentralbanken. Sie kümmert sich um die angestrebte Preisstabilität und verwaltet die deutschen Währungsreserven. Sie wirkt außerdem über ihren Präsidenten an den geldpolitischen Entscheidungen des EZB-Rates mit.