Düsseldorf Gehälter von Kassenchefs gestiegen

(RP). Die Gehälter vieler Krankenkassen-Chefs sind im vergangenen Jahr nur leicht gestiegen. Die traditionell großen Unterschiede zwischen den früheren Angestellten-Kassen und den Ortskrankenkassen (AOK) bleiben damit bestehen. An der Spitze liegt weiter Norbert Klusen.

Der Chef der Techniker Krankenkasse, im Jahr 2009 Marktführer, erhielt eine Vergütung von 270.979 Euro, wie eine Sprecherin auf Anfrage erklärte. Auf Platz zwei liegt DAK-Chef Herbert Rebscher. Sein Jahresgehalt erhöhte sich laut DAK um rund 4000 Euro auf 235.287 Euro. Das entspreche der Tarifsteigerung der Mitarbeiter.

Deutlich weniger gibt es für die AOK-Spitzen: Wilfried Jacobs (AOK Rheinland-Hamburg) bekam nur knapp 2000 Euro mehr als im Vorjahr. Mit seinem Fixgehalt von 136.918 Euro verdiente er nur halb so viel wie Techniker-Chef Klusen. Martin Litsch (AOK Westfalen-Lippe)erhielt 150.300 Euro, knapp 2000 Euro mehr als im Jahr zuvor. Die Chefin der Barmer, Birgit Fischer, bekam 198.400 Euro — ebenso viel wie im Jahr zuvor. Über die Gehälter entscheiden die Verwaltungsräte der Kassen, in denen Vertreter von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sitzen. Im März jeden Jahres müssen die Kassenchefs ihre Bezüge für das abgelaufene Jahr im Bundesanzeiger veröffentlichen.

Auch wenn in Zeiten von Zusatzbeiträgen viele Kassenpatienten misstrauisch auf die Gehälter schauen: Gemessen an dem, was viele Sparkassen und Unternehmen ihren Vorständen zahlen, bekommen Kassenchefs wenig. So verdient der Chef eines Unternehmens mit mehr als 1000 Mitarbeitern laut Kienbaum im Schnitt 535.000 Euro im Jahr.

Unterdessen bestätigte das Kartellamt, dass es gegen neun Kassen Verfahren wegen ihrer gemeinsam angekündigten Zusatzbeiträge eingeleitet hat. Die Kassen sehen das entspannt. Nach ihrer Rechtsauffassung sind sie öffentlich-rechtliche Unternehmen, die nicht der Kartellaufsicht unterliegen. Zudem hätten sie keine Beiträge abgesprochen, so der DAK-Sprecher.

(RP)
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