Flughafen Köln/Bonn Merz wird vorerst nicht Aufsichtsratschef

Köln · Die umstrittene Wahl des früheren CDU-Politikers Friedrich Merz zum neuen Aufsichtsratschef am Flughafen Köln/Bonn ist offenbar an einer Formalie gescheitert.

 Friedrich Merz.

Friedrich Merz.

Foto: dpa, bvj vge

Das meldet der "Kölner Stadt-Anzeiger". Der Aufsichtsrat habe sich am Montag nicht darauf verständigen können, die Tagesordnung um den Punkt "Wahl eines neuen Aufsichtsratsvorsitzenden" zu erweitern, berichtete die Zeitung am Montag. Vom Flughafen gab es dazu zunächst keine Stellungnahme.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte Merz als künftigen Aufsichtsratschef vorgeschlagen. Der 62-jährige Merz soll den ehemaligen Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) ersetzen, der bisher an der Spitze des Gremiums stand.

Die SPD-Opposition in Nordrhein-Westfalen fordert von Laschet ein klares Nein zur Privatisierung des Flughafens Köln/Bonn. Außerdem solle Laschet nicht länger auf Merz als neuem Aufsichtsratschef bestehen, verlangte der Vizevorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Martin Börschel, am Montag in Düsseldorf.

Börschel warf der Landesregierung zudem vor, den Landtag über die Airport-Pläne getäuscht zu haben. In einer Aktuellen Stunde seien vorletzte Woche Fragen nach einer Privatisierung "ins Reich der Fanatsie verwiesen worden". Ein ursprünglich für diese Woche anberaumtes Gespräch zwischen Bundes- und Landesvertretern sei gar nicht erwähnt worden.

Das Bundesfinanzministerium hatte am Freitag mitgeteilt, der Bund prüfe einen Verkauf seiner Flughafenanteile. Land, Bund und die Stadt Köln halten jeweils ein knappes Drittel der Gesellschafteranteile am zweitgrößten NRW-Airport. Die SPD forderte Laschet auf, sich sowohl gegen einen Verkauf der Bundes- als auch der Landesanteile auszusprechen.

(csr)
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