Prüfdienst der Rentenversicherung Firmen blieben Sozialbeiträge von einer Milliarde schuldig

Berlin · Zehntausende Arbeitgeber sind der Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung im vergangenen Jahr fast eine Milliarde Euro an Sozialversicherungsbeiträgen schuldig geblieben.

2014 gab es in 211.400 Fällen zu Nachforderungen von insgesamt 941 Millionen Euro.

2014 gab es in 211.400 Fällen zu Nachforderungen von insgesamt 941 Millionen Euro.

Foto: dpa, mod zeh

Das geht aus einem Papier des Prüfdienstes der Rentenversicherung hervor, das unserer Redaktion vorliegt. Demnach kam es 2014 in 211.400 Fällen zu Nachforderungen von insgesamt 941 Millionen Euro. Davon entfielen allein 390 Millionen Euro auf Prüfungen wegen illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit.

Die etwa 4000 Betriebsprüfer der Rentenversicherung kontrollieren alle vier Jahre stichprobenartig unter 3,2 Millionen Arbeitgebern, ob sie die Sozialbeiträge für ihre Beschäftigten korrekt abgeführt haben. Danach kommt es regelmäßig zu Nachforderungen.

Ein häufiger Grund dafür sei, "dass der Arbeitgeber Entgeltbestandteile nicht für sozialversicherungspflichtig erachtet", sagte ein Sprecher der Rentenversicherung. Die Beiträge werden vom Arbeitgeber überwiesen oder er erteilt der zuständigen Einzugsstelle eine Einzugsermächtigung.

Die große Mehrheit der Unternehmen führte die Beiträge jedoch korrekt ab: Die Nachforderungen machten nur 0,3 Prozent des jährlichen Beitragsaufkommens von 335 Milliarden Euro aus, so das Papier. Die Beanstandungsquote blieb fast konstant: Bei 760.000 Prüfungen kam es 2010 bei 26 Prozent der Fälle zu Nachforderungen, 2014 waren es bei 771.000 Prüfungen 27 Prozent.

(mar)
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