Nach Beinahe-Pleite Ex-IKB-Chef vor Gericht

Düsseldorf (RPO). Gut zweieinhalb Jahre nach der Beinahe-Pleite der Mittelstandsbank IKB steht der frühere Vorstandsvorsitzende Stefan Ortseifen ab Dienstag vor dem Düsseldorfer Landgericht. Dem 59-Jährigen wird vorgeworfen, kurz vor dem Milliarden-Absturz der Bank im Juli 2007 in einer Pressemitteilung die Lage bewusst zu positiv dargestellt und Anleger damit zum vermehrten Aktienkauf verleitet haben.

 Einigung auf IKB-Verkauf

Einigung auf IKB-Verkauf

Foto: AFP, AFP

Der Ex-IKB-Chef ist der erste Bankmanager in Deutschland, der sich im Zusammenhang mit der Finanzkrise vor Gericht verantworten muss. Neben der Börsenpreismanipulation legt die Staatsanwaltschaft Ortseifen auch Untreue in vier Fällen zur Last.

Unter anderem soll er das von ihm bewohnte Vorstandshaus auf Bankkosten umgebaut und sein Institut damit um mindestens 120.000 Euro geschädigt haben. Angesetzt ist der Prozess zunächst auf 15 Verhandlungstage bis Ende Mai.

Die einst solide Mittelstandsbank IKB war im Sommer 2007 nach massiven Fehlspekulationen als erstes deutsches Geldinstitut in den Sog der US-Immobilienkrise geraten und hängt seitdem am Staatstropf.

Nur durch ein 10 Milliarden Euro schweres Rettungspaket ihrer damaligen Hauptaktionärin, der Staatsbank KfW, des Bundes und privater Banken, wurde sie vor dem Zusammenbruch bewahrt. Im August 2008 übernahm der US-Finanzinvestor Lone Star die Bank für gut 100 Millionen Euro.

(apd/csr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort