Streit um Subventionen EU geht gegen Boeing-Airbus-Schiedsspruch der WTO in Berufung

Genf/Brüssel · Der Rechtsstreit zwischen den beiden Flugzeugbauern ist auch nach Jahren noch nicht ausgestanden. Die Europäer halten an ihrem Vorwurf fest: Die Amerikaner verzerren den Wettbewerb.

 Flugzeuge von Airbus (hinten) und Boeing (Symbolbild).

Flugzeuge von Airbus (hinten) und Boeing (Symbolbild).

Foto: afp, eps

Die Europäische Union zieht im internationalen Streit um Subventionen für Airbus-Konkurrent Boeing in eine neue Runde: Brüssel habe Berufung gegen einen Schiedsspruch der Welthandelsorganisation (WTO) eingereicht, teilte die WTO am Donnerstag in Genf mit.

Ein Sprecher der EU-Kommission bestätigte dies am Abend. "Die EU wird weiter beständig ihre Industrie gegen unrechtmäßige Subventionen verteidigen", teilte die Brüsseler Behörde auf Anfrage mit. Man werde sicherstellen, dass europäische Unternehmen unter fairen und gleichen Bedingungen mit amerikanischen und anderen Unternehmen konkurrieren könnten.

Streit dauert seit mehr als zehn Jahren

Das Schiedsgericht hatte Beschwerden der EU-Kommission, die sie im Namen von Airbus eingebracht hatte, Anfang Juni abgeschmettert. Zwar seien die Subventionen für Boeing illegal. Sie hätten den Interessen des europäischen Flugzeugbauers aber nicht geschadet.

Die EU-Kommission ist der Ansicht, dass diese Schlussfolgerung falsch sind. Sie macht geltend, dass Airbus durch die US-Subventionen innerhalb von fünf Jahren Verkäufe von mindestens 300 Flugzeugen im Schätzwert von bis zu 20 Milliarden Dollar (rund 18 Milliarden Euro) entgangen seien. "Die USA subventionieren Boeing weiterhin unter Verletzung der WTO-Regeln", hieß es aus Brüssel.

Die Konkurrenten Airbus und Boeing streiten seit mehr als einem Jahrzehnt über die Verzerrung des Wettbewerbs durch Subventionen.

(wer/dpa)
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