Millionenbetrag RWE muss Schadenersatz zahlen
Essen · Der angeschlagene Energiekonzern RWE einigt sich mit arabischen Gasunternehmen auf Schadensersatz. Grund ist der angebliche Bruch einer Vertraulichkeitsvereinbarung.
Es gebe eine vollständige und endgültige außergerichtliche Einigung mit den Unternehmen Dana Gas und Crescent Petroleum aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, sagte eine RWE-Sprecherin am Montag.
Wie viel RWE zahlen muss, wollten beide Seiten nicht sagen. Es dürfte sich aber um einen dreistelligen Millionenbetrag handeln. Die Unternehmen gaben lediglich bekannt, dass RWE sich zu 10 Prozent an dem nordirakischen Gasförderunternehmen Pearl Petroleum der beiden arabischen Firmen beteiligen muss.
RWE hatte im Halbjahresbericht Rückstellungen in ungenannter Höhe für den Fall gebildet. Diese reichen nach Konzernangaben nun nicht ganz aus. Hintergrund des Streits waren die gescheiterten Pläne zum Bau der Nabucco-Pipeline durch die Türkei und Südosteuropa, an der sich RWE beteiligen wollte.
Damals ging es darum, ausreichend Gaslieferanten für die Leitung zu finden. Unter anderem wollte das Nabucco-Konsortium auch Gasquellen im kurdischen Nordirak anbinden. Dabei muss es in den komplexen Verhandlungen zum von den Arabern reklamierten Vertraulichkeitsbruch innerhalb von verschiedenen beteiligten RWE-Sparten gekommen sein.
Der Streit währt seit 2010. RWE hatte die Vorwürfe ursprünglich zurückgewiesen. Nun sprach das Unternehmen von einer "guten Lösung" für beide Seiten.