Koalition Erleichterung bei Dienstwagen-Steuer geplant

München (RPO). Die Koalition im Bund plant eine Erleichterung bei der Besteuerung privat genutzter Dienstwagen. Der Unions-Finanzexperte Olav Gutting (CDU) sagte in einem Interview, derzeit würden mehrere Varianten geprüft.

Dienstwagen und Urlaub - so halten es die Regierungsmitglieder
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"Von der Abwrackprämie haben vor allem Fiat und Kia profitiert. Nun muss auch an die Arbeitnehmer bei den deutschen Premiumherstellern gedacht werden", sagte er gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Bisher müssen Arbeitnehmer und Selbstständige einen Dienstwagen, den sie auch privat nutzen, jeden Monat pauschal mit einem Prozent des Bruttolistenpreises versteuern. Nach Guttings Vorstellungen sollen die Finanzämter künftig vom Nettolistenpreis ausgehen, also die Mehrwertsteuer herausrechnen. In der Diskussion ist dem Blatt zufolge alternativ, den tatsächlich gezahlten Preis heranzuziehen oder 0,8 Prozent des Bruttolistenpreises zu versteuern.

Nach Berechnungen des Bundes der Steuerzahler ergäben die Varianten kaum Unterschiede bei der Höhe der Entlastung, schrieb das Magazin. So käme ein Angestellter mit 4000 Euro Monatsbrutto bei einem Audi A 4, den sein Chef 4080 Euro unter dem Listenpreis gekauft hat, auf eine monatliche Entlastung zwischen 30 und 41 Euro. Bei einem Monatsbrutto von 5000 Euro und einem BMW 520 Touring als Dienstwagen betrüge die Entlastung etwa 80 Euro.

Für Bund, Länder und Gemeinden würde eine solche Neuregelung dem Blatt zufolge zu Steuerausfällen von 560 Millionen Euro im Jahr führen. Eine Lockerung nutzt vor allem der heimischen Automobilindustrie. Ihr Marktanteil bei den Firmenwagen liegt laut Magazin bei 85 Prozent.

(DDP/felt)
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