Energiekonzern Eon halbiert Gewinn im ersten Quartal

Düsseldorf · Nach dem Rekordverlust 2016 kämpft der Energiekonzern Eon auch im neuen Geschäftsjahr mit Einbußen. Der Vorstand hält trotzdem an seiner Prognose für 2017 fest. Die frühere Eon-Tochter Uniper steigerte dagegen den Gewinn.

 Eon-Konzernzentrale in Essen.

Eon-Konzernzentrale in Essen.

Foto: dpa, a axs

Der Umsatz sank im ersten Quartal um sieben Prozent auf rund 10,5 Milliarden Euro, wie Eon am Dienstag mitteilte. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) schrumpfte demnach um etwa ein Drittel auf 1,04 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente der Versorger nach eigenen Angaben 628 Millionen Euro — ein Minus von 46 Prozent.

Während das wichtige Geschäft mit den Strom- und Gasnetzen zulegen konnte, schwächelte das Vertriebsgeschäft. Grund hierfür seien gestiegene Netzentgelte sowie höhere Beschaffungskosten im Strom- und Gasbereich in Deutschland und Großbritannien gewesen, teilte der Vorstand mit. Zudem sei das Atomkraftwerk Brokdorf länger als erwartet vom Netz.

An seiner Jahresprognose hält der Eon-Vorstand fest. Das Unternehmen geht davon aus, die Belastungen aus dem ersten Quartal im Jahresverlauf vollständig auszugleichen. Das bereinigte Ebit soll am Ende bei 2,8 bis 3,1 Milliarden Euro liegen. Die Verschuldung konnte Eon von 26,3 Milliarden zum Jahresende auf nun 24,7 Milliarden Euro senken. Dazu trug auch die jüngste Kapitalerhöhung bei.

Eon hatte im vergangenen Jahr in Folge der Energiewende in Deutschland sowie Belastungen durch die Abspaltung der Gas- und Kohlekraftwerkstochter Uniper den höchsten Verlust der Firmengeschichte verzeichnet — rund 16 Milliarden Euro. Mitte März hatte sich das Unternehmen dann über eine Kapitalerhöhung 1,3 Milliarden Euro besorgt.

Uniper startete dagegen mit einem Gewinnzuwachs in das neue Geschäftsjahr. Der Konzernüberschuss stieg im ersten Quartal von 652 Millionen auf 733 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Dabei profitierte der Konzern, der im vergangenen Jahr vom Energieversorger Eon abgespalten wurde, von einer höheren Bewertung seiner Finanzinstrumente. Mit diesen sichert Uniper seine langfristigen Strom- und Gaspositionen im Handelsgeschäft ab.

Operativ verdiente Uniper hingegen weniger, was allerdings auch an positiven Sondereffekten im Vorjahr lag, wie etwa angepasste Lieferkonditionen für Gasbezugsverträge. Der Umsatz verbesserte sich um 13,7 Prozent auf rund 22,3 Milliarden Euro. Die Ergebnisprognose für 2017 bestätigte Uniper. Eon hält noch 47 Prozent am Unternehmen.

(wer/REU/dpa)
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