Ende eines Traditionsnamens Deutsche Bank beerdigt Marke "Sal. Oppenheim"

Frankfurt/Main · Fast 230 Jahre gab es den Namen auf dem deutschen Bankenmarkt: Nun verschwindet einer der traditionsreichsten Namen. Der aktuelle Besitzer Deutsche Bank gibt die Marke Sal. Oppenheim auf.

Ende eines Traditionsnamens: Deutsche Bank beerdigt Marke "Sal. Oppenheim"
Foto: dpa, ve lof fg

Dies ist der Schlusspunkt einer fast 230 Jahre alten Geschichte. Die verbliebenen Kunden und Geschäfte werden bis zum kommenden Jahr auf andere Bereiche der Großbank aufgeteilt.

"Dieser Schritt ist uns schwer gefallen", erklärte Deutsche-Bank-Chef John Cryan am Freitag in Frankfurt. "Leider ist es jedoch nie gelungen, die Marke Sal. Oppenheim wieder zu alter Stärke zurückzuführen, nachdem sie noch vor dem Kauf 2009 schweren Schaden erlitten hatte."

Die Deutsche Bank hatte die 1789 gegründete Kölner Privatbank im Jahr 2009 übernommen, nachdem Fehlspekulationen beim schließlich pleitegegangenen Handels- und Touristikkonzern Arcandor das Traditionshaus in Schieflage gebracht hatten. Es folgte eine Schrumpfkur, in deren Zuge Sal. Oppenheim bereits Teile an den Mutterkonzern abgeben musste. So landeten die meisten Publikumsfonds bei der Fondsgesellschaft DWS, die mit ihrem starken Privatkunden-Geschäft in Deutschland ein wichtiger Teil der Deutsche Asset Management ist.

Auch die Vermögensverwaltung von Sal. Oppenheim wird nun Teil der Deutsche Asset Management, die damit vor ihrem anstehenden Börsengang aufgewertet wird. Die vermögenden Privatkunden von Sal. Oppenheim werden künftig vom Wealth Management der Deutschen Bank bedient.
Diese Schritte hatten sich seit Frühjahr angedeutet.

(felt)
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