Ideen zum Vernetzen von Dingen Vodafone baut neues Erfinderlabor

Düsseldorf · Der Vodafone-Konzern als größter Mobilfunker der westlichen Welt wird die Entwicklung einer wichtigen Zukunftstechnik von Düsseldorf aus vorantreiben. Die in der Stadt sitzende deutsche Landesgesellschaft wird Anfang 2017 ein Entwicklungslabor gründen, in dem ausprobiert wird, wie Gegenstände mit einer neuen Funktechnik möglichst gut kontrolliert oder miteinander verknüpft werden können.

 Anfang 2017 soll das Entwicklungslabor gegründet werden.

Anfang 2017 soll das Entwicklungslabor gegründet werden.

Foto: dpa, fg lre olg

Dies gab Hannes Ametsreiter, Vorsitzender der Geschäftsführung von Vodafone Deutschland, am Donnerstag auf einer Innovationskonferenz des Unternehmens bekannt. "Es ist denkbar, dass mit der neuen Technik schon 2020 global viele hundert Milliarden Gegenstände angebunden sind", sagte er unserer Redaktion. "Bei diesem Zukunftsgeschäft wollen wir uns gut aufstellen."

Als Beteiligte des Zentrums sollen kleine Start-Up-Firmen Ideen beisteuern. Außerdem ist absehbar, dass Vodafone Kooperationen mit großen Unternehmen wie Metro, Henkel, der Deutschen Bahn oder auch den Stromkonzernen anpeilt. So könnte die Bahn die neue Technik nutzen, um Papierkörbe in Bahnhöfen zu überwachen. Wenn sie voll sind, wird dies per Funkimpuls gemeldet. Dann würde geleert.

Sensoren mit Funkchips

Rein technisch soll es darum gehen, kleine Sensoren oder andere Gegenstände mit neuen Funkchips auszustatten, die so wenig Strom brauchen, dass sie mehrere Jahre lang mit nur einer kleinen Batterie betrieben werden können.

Als Ergebnis könnten beispielsweise auch alte Parkhäuser mit Messsensoren ausgerüstet werden. Dann würden Nutzer auf einer App im Smartphone erfahren, wo ein Parkplatz frei ist — auf der Konferenz zeigte ein Vodafone-Partner eine solche Anwendung auf einem Handy.

Als weitere Idee stellte eine Firma vor, wie Sensoren Wärme und Feuchtigkeit konstant messen können — und falls ein Keller vollläuft, gäbe es eine automatische Warnung. Städte könnten die Luftqualität in Straßen besser messen, wenn sie Warnsensoren breit verteilen.

Unternehmen sollen hohen Datenschutz garantieren

Vodafone würde dabei davon profitieren, die Software für die neuen Systeme alleine oder mit Partnern zu entwickeln und zu steuern. Einen hohen Datenschutz sollen die Unternehmen garantieren — es darf also nicht passieren, dass Sensoren so von Straftätern gehackt werden können, dass sie beispielsweise wissen, wann die Bewohner eines Hauses nicht zu Hause sind.

Wie günstig die neuen Chips werden, erklärte Matthias Weiss, Managing Director der Vodafone-Partnerfirma Commsolid aus Dresden: Für fünf Euro ließen sich die neuen Funkchips mittlerweile bauen.

(RP)
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