Preise Deutsche Post könnte Briefporto 2019 erneut erhöhen

Frankfurt/Main · Erst zum Jahreswechsel ist das Briefporto gestiegen - doch die Deutsche Post denkt schon an die nächste Erhöhung. Denn im europäischen Vergleich sei der Preis hierzulande noch sehr günstig, findet Post-Vorstand Jürgen Gerdes.

 Das Briefporto der Deutschen Post war zuletzt zum 1. Januar 2016 erhöht worden. Das Unternehmen würde das gerne erneut tun.

Das Briefporto der Deutschen Post war zuletzt zum 1. Januar 2016 erhöht worden. Das Unternehmen würde das gerne erneut tun.

Foto: dpa, bsc fg

Im europäischen Durchschnitt koste ein Brief 80 Cent - "das wäre sicher auch im wirtschaftlich stärksten Land Europas zu verkraften", sagte Konzernvorstand Jürgen Gerdes der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Der Brief sei hierzulande "immer noch sehr preiswert". Teurer kann es aber frühestens 2019 werden.

"Gemessen am Serviceangebot" sei das Verschicken eines Briefs in Deutschland sehr preisgünstig, sagte der für das Paket- und Briefgeschäft zuständige Gerdes der "FAZ" vom Donnerstag. "Was da an Leistung geboten wird, ist auch im internationalen Vergleich beeindruckend."

Porto war zuletzt zum 1. Januar 2016 gestiegen

Das Porto für den Versand eines Standardbriefs innerhalb Deutschlands war zuletzt zum 1. Januar 2016 um acht auf 70 Cent gestiegen. Es war der vierte Anstieg innerhalb von drei Jahren: Anfang 2013 waren die Kosten für einen Standardbrief von 55 Cent auf 58 Cent gestiegen, ein Jahr später auf 60 Cent und Anfang 2015 auf 62 Cent.

Vor Ende 2018 darf es keine neue Erhöhung geben

Die Bundesnetzagentur genehmigte auch die jüngste Erhöhung, verordnete der Post aber gleichzeitig eine Pause: Das Unternehmen darf vor Ende 2018 keine neuen Anträge auf Preiserhöhung stellen.

Gerdes äußerte sich insgesamt unzufrieden mit der Regulierungsbehörde. "Wir kämpfen wie die Löwen um jeden Brief. Es geht um 180.000 Arbeitsplätze, aber das scheint die Regulierung nicht zu interessieren", sagte er.

Paketgeschäft wird immer wichtiger

Als wahrer Jobmotor zeigt sich dagegen laut Gerdes das Paketgeschäft der Post: Allein in Deutschland seien in seiner Sparte in weniger als zwei Jahren mehr als 21.000 unbefristete Arbeitsplätze entstanden. Darunter sind demnach mehrere tausend Stellen, deren Inhaber zuvor nur befristete Verträge hatten.

Schneller als geplant kommt die Pakettochtergesellschaft DHL laut Gerdes im europäischen Ausland voran. "Wir arbeiten daran, unser ursprüngliches Ziel, bis 2020 ein ganz Europa umspannendes Paketnetzwerk aufzubauen, bis 2018 erreicht zu haben", sagte er. In Österreich, wo die Deutsche Post erst vor einem Jahr in den Paketmarkt eingestiegen ist, komme sie schon auf 20 Prozent Marktanteil.

(lai/afp)
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