"Unfaire" Behandlung von Kunden Britische Großbank Lloyds muss 160 Millionen Euro Strafe zahlen

London · Die britische Großbank Lloyds muss wegen unfairer Behandlung von Kunden eine hohe Strafe zahlen. Die Finanzaufsichtsbehörde FCA teilte am Freitag in London mit, Lloyds müsse 117 Millionen Pfund (160 Millionen Euro) überweisen.

 Die britische Großbank Lloyds muss eine Millionenstrafe zahlen.

Die britische Großbank Lloyds muss eine Millionenstrafe zahlen.

Foto: afp, vel/RB

Zwischen März 2012 und März 2013 seien zahlreiche Kunden der Bank, die Anspruch auf Entschädigung wegen unnötiger Kreditkartenversicherungen hatten, nicht angemessen behandelt worden. Lloyds entschuldigte sich und kündigte Kürzungen der Boni für die Manager an.

Im Jahr 2013 hatte die FCA mehrere Banken zu Entschädigungszahlungen verdonnert, weil sie ihren Kunden unnötige Kreditversicherungen aufgedrängt hatten oder diese sogar abschlossen, ohne dass die Kunden davon wussten. Insgesamt zahlte die Branche bislang rund 26 Milliarden Pfund an Entschädigungen. Lloyds legte zwölf Milliarden Pfund zurück.

Laut FCA bearbeitete die Bank zwischen März 2012 und März 2013 insgesamt 2,3 Millionen Anträge auf Entschädigung. 37 Prozent seien abgewiesen worden. Dabei habe die Bank einige Anträge mit dem Argument abgewiesen, der Verkauf der Kreditversicherungen sei sehr wohl in Ordnung gewesen, obwohl die Bank wusste, dass dies nicht stimmte. In manchen Fällen habe die Bank angegeben, sie habe die Forderung "lange und ausführlich geprüft", obwohl das nicht der Fall war.

Bank-Chef Antonio Horta-Osorio erklärte, es habe "Fehler bei der Bearbeitung mancher Anträge" gegeben. Laut Einigung mit der FCA würden Bonuszahlungen in Höhe von 2,65 Millionen Pfund nicht ausgezahlt. Der gesamte Topf für dieses Jahr werde um 30 Millionen Pfund gekürzt. Lloyds gehört nach seiner Rettung in der Finanzkrise noch zu 19 Prozent dem britischen Staat.

(AFP)
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