Bundesfamilienministerium Bis 2030 knapp drei Millionen Pflegefälle

Berlin (RPO). Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland wird nach Schätzungen des Bundesfamilienministeriums in den nächsten Jahren dramatisch steigen. Vor diesem Hintergrund verteidigte Familienministerin Kristina Schröder ihren Vorstoß für eine Pflegezeit.

Kristina Schröder - die frühere Familienministerin
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Schröder schrieb in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag": "Nach Berechnungen im Auftrag des Familienministeriums werden 2030 mindestens 2,95 Millionen Menschen auf Pflege angewiesen sein - ein Anstieg um fast 40 Prozent in nur einer Generation."

So seien 2005 noch 2,13 Millionen Männer und Frauen pflegebedürftig gewesen, heute seien es bereits 120.000 mehr. Vor diesem Hintergrund verteidigte Schröder ihren Vorstoß für eine Pflegezeit: "Deshalb brauchen wir jetzt eine Familien-Pflegezeit! Beruf und Pflege müssen genauso vereinbar sein wie Beruf und Kinder! Menschen, die ein Leben lang viel geleistet haben, verdienen einen würdigen Lebensabend. Und Menschen, die Angehörigen einen würdigen Lebensabend schenken, verdienen unsere Unterstützung."

Viele Angehörige von pflegebedürftigen Menschen überschritten "die Grenze ihrer Belastbarkeit", erklärte Schröder weiter. "Vor allem diejenigen, die gleichzeitig berufstätig sind. Und das ist inzwischen die Mehrzahl. Auf Dauer kann niemand diese Doppelbelastung durchhalten. Aber: Pflegende Angehörige brauchen ihr Einkommen. Sie können im Beruf nicht einfach pausieren. Und ein längerer Abschied vom Job mit Mitte 50 ist meist der sichere Weg in die Arbeitslosigkeit."

(apd/felt)
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