Berufsbildungsbericht Bewerber fehlen — weniger Betriebe bilden aus

Berlin · Die Betriebe in Deutschland tun sich immer schwerer, genügend Nachwuchs zu finden. Mit 40.960 unbesetzten Lehrstellen verzeichnet der aktuelle Berufsbildungsbericht einen neuen Rekord und damit eine Verdoppelung im Fünf-Jahres-Vergleich.

 Ein Ausbildungsmeister erklärt einem Auszubildenden in Schwanau (Baden-Württemberg) das Feilen an einem Metallteil.

Ein Ausbildungsmeister erklärt einem Auszubildenden in Schwanau (Baden-Württemberg) das Feilen an einem Metallteil.

Foto: dpa, pse;cse; fux

Vor allem Kleinstbetriebe mit bis zu neun Beschäftigten ziehen daraus Konsequenzen und bilden gar nicht mehr aus. Die Bundesregierung befürchtet, "dass sich Betriebe, die wiederholt die Erfahrung machen, ihre angebotenen Ausbildungsstellen nicht besetzen zu können, dauerhaft aus der dualen Berufsbildung zurückziehen", heißt es im neuen Berufsbildungsbericht, über den das Bundeskabinett am Mittwoch beraten will und der unserer Redaktion vorliegt. Im Jahresvergleich nahm die Zahl der ausbildenden Kleinstbetriebe um fast 8200 ab.

Die Situation wird sich nach Einschätzung von Experten weiter zuspitzen, da bis 2025 die Zahl potenzieller Auszubildender um weitere 90.000 sinken dürfte. Vor diesem Hintergrund sieht die Bundesregierung das Fitmachen der vornehmlich jungen Flüchtlinge für den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sowohl als Herausforderung als auch als Chance.

Trotz aller Integrationsbemühungen hat sich die Situation für Migranten jedoch verschlechtert. Im Jahresvergleich sank der Anteil jener jungen Ausländer, die eine Ausbildung aufnahmen, von 31,7 auf 31,1 Prozent. Die Anfängerquote unter deutschen Jugendlichen liegt mit 56,3 Prozent deutlich darüber.

(may-)
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