Produktion in Bayern Adidas lässt neue Schuhe von Robotern bauen

Ansbach · Der Sportartikelhersteller Adidas stellt die Weichen für die Zukunft und überlässt in einem neuen Werk im mittelfränkischen Ansbach die Arbeit fast komplett Robotern.

 Trotz Robotern: Komplett automatisieren will Adidas seine Produktion nicht.

Trotz Robotern: Komplett automatisieren will Adidas seine Produktion nicht.

Foto: dpa

Der Sportartikelhersteller Adidas bringt die Produktion ein Stück weit zurück vor die Haustür: 23 Jahre, nachdem nahezu alle konzerneigenen Fabriken in Deutschland dicht gemacht wurden, rollt das Unternehmen das Projekt "Made in Germany" neu auf.

Im Herbst sollen die ersten 500 Paar wieder in Deutschland gefertigten Laufschuhe in den Handel gehen, kündigte der Konzern am Dienstag im mittelfränkischen Ansbach an. Vom kommenden Jahr an soll die Produktion dann in Serie gehen. Etwa eine halbe Millionen Paar Schuhe pro Jahr könnten dann in der Heimat entstehen. Bislang hatte Adidas hierzulande lediglich ein Werk in Scheinfeld, in dem hauptsächlich Fußballschuhe gefertigt werden.

Möglich machen es die Fortschritte bei der Automatisierung. Gefertigt werden die Schuhe fast ausschließlich von Robotern. Zusammen mit der Oechsler AG hat Adidas eine 4600 Quadratmeter große Fertigung für die kommerzielle Serienproduktion gebaut. Eine weitere Anlage ist im kommenden Jahr in den USA geplant.

Mit der Rückkehr nach Deutschland und die neue Technik verkürze sich die Vorbereitungszeit für ein neues Produkt von anderthalb Jahren auf wenige Tage, erläuterte Adidas-Entwicklungschef Gerd Manz. Durch die Nähe zu deutschen Händlern und Kunden könne deren Bedürfnissen außerdem auch besser entgegengekommen werden. Die Ladenpreise sollen mit der neuen Fertigungsmethode ähnlich bleiben.

Bislang fertigt Adidas seine Schuhe in Asien und die dortigen Fabriken wird es auch weiter geben. Im vergangenen Jahr kamen von dort rund 300 Millionen Paar. Rund eine Million Menschen produzieren dort für das Unternehmen; zuletzt hatte Adidas mit steigenden Produktionskosten zu kämpfen. Eine vollständige Automatisierung der Produktion sei aber nicht das Ziel, stellte Manz klar.

(hebu/dpa/afp)
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