Abgas-Skandal Ermittlungen gegen weitere Mitarbeiter von Bosch und Audi

Düsseldorf · Im Abgas-Skandal ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen weitere Verdächtige. Darunter sind zwei weitere Mitarbeiter des Autozulieferers Bosch, außerdem wurden Wohnungen von sechs aktuellen oder ehemaligen Audi-Mitarbeitern durchsucht.

 Die neuen Verdächtigen bei Audi sollen "einfache Ingenieure" sein.

Die neuen Verdächtigen bei Audi sollen "einfache Ingenieure" sein.

Foto: dpa, fru sab pat

Die beiden Mitarbeiter der US-Tochter von Bosch werden von der Staatsanwaltschaft in Stuttgart der Beihilfe zum Betrug verdächtigt. Sie sollen an der Ausrüstung von Dieselautos des Typs Jeep Grand Cherokee und des Pick-up Dodge Ram 1500 mit einer illegalen Abschaltvorrichtung des Abgasreinigungssystems beteiligt gewesen sein.

Die beiden Fahrzeugtypen werden von dem Autokonzern Fiat-Chrysler hergestellt, gegen den bereits Ermittlungen in den USA und Frankreich laufen.

Wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart mitteilte, hatte die amerikanische Umweltschutzbehörde EPA vor einem Jahr vor möglichen Manipulationen bei den beiden Fahrzeugtypen gewarnt. Weiter gehen die Stuttgarter Ermittler davon aus, dass "die relevanten Tatbeiträge" dazu im Zuständigkeitsbereich der Verdächtigen geleistet wurden.

Größtenteils "einfache Ingenieure" unter den Verdächtigen

Die Staatsanwälte leitete die Ermittlungen dazu vor einer Woche ein. Es laufen bereits drei andere Verfahren gegen Bosch-Mitarbeiter wegen Beihilfe zu Betrug bei Daimler, Volkswagen und Audi.

In den Ermittlungen gegen Mitarbeiter von Audi hat sich die Zahl der Verdächtigen laut Staatsanwaltschaft München nun auf 13 erhöht. Unter den bereits bekannten Verdächtigen ist Wolfgang Hatz, ein ehemaliger Porsche-Vorstand und Leiter der Aggregate-Entwicklung bei Audi. Unter den neuen Verdächtigen sei allerdings niemand aus dem oberen Management, wie eine Sprecherin sagte. Größtenteils handle es sich um "einfache Ingenieure."

Bei den Durchsuchungen von deren Wohnungen handelte es sich um die zweite Razzia gegen Audi nach der im vergangenen März, bei der unter anderem zwei Audi-Standorte durchsucht wurden.

(gaa)
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