Düsseldorf Unitymedia baut kostenloses W-Lan weiter aus

Düsseldorf · Täglich melden sich 2000 Kunden für den Zusatzdienst an. Das Unternehmen will weitere Router von Kunden freischalten.

Immer mehr Unitymedia-Kunden nutzen den kostenlosen mobilen Internetzugang des Kabelnetzbetreibers. Täglich würden sich 2000 von ihnen für die Nutzung des Wifi-Netzes registrieren, teilte das Unternehmen gestern bei der Vorstellung der Quartalszahlen mit. Rund eine Million Zugänge für kostenloses Internet habe man aktiviert - nach eigenen Angaben eines der größten kostenlosen W-Lan-Netze des Landes.

Das Angebot ist jedoch umstritten. Die Verbraucherzentrale NRW hatte Unitymedia nach Bekanntgabe der Pläne beim Landgericht Köln verklagt. Denn die mobilen Internetzugänge bietet Unitymedia mithilfe der Router an, die bei den Kunden des Unternehmens in der Wohnung stehen. Dazu wird mit ihnen ein separater sogenannter Hotspot erzeugt. Die Verbraucherschützer sehen das automatische Umfunktionieren der Router ohne vorheriges Einverständnis des jeweiligen Kunden jedoch extrem kritisch.

"Unitymedia und die Verbraucherzentrale haben unterschiedliche Rechtsauffassungen", räumt Unitymedia-Chef Lutz Schüler gestern ein. Rechtlich sieht er sich auf der sicheren Seite: "Der Router ist unser Eigentum."

Das könnte sich jedoch ändern. Zum 1. August trat das "Routergesetz" in Kraft, mit dem der sogenannte Routerzwang beendet wurde. Damit müssen Kunden künftig nicht mehr den Router nutzen, der ihnen vom Provider angeboten wird, sondern können frei wählen.

Wenige hundert der insgesamt 7,1 Millionen Unitymedia-Kunden hätten davon bislang Gebrauch gemacht, sagt Schüler. Das mobile Wifi könnten sie dann allerdings nicht mehr nutzen. "Ich glaube, dass ein Großteil der Kunden die Router weiternutzt."

Mit dem Geschäft im zweiten Quartal ist Schüler zufrieden. Netto gewann das Kölner Unternehmen 109.000 neue Abonnenten hinzu, 17.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg um sieben Prozent auf 570 Millionen Euro.

Dass es in den vergangenen Wochen immer wieder zu breitflächigen Netzausfällen bei den Netzbetreibern kam, hat aus Schülers Sicht keine systematischen technischen Gründe. Natürlich arbeite man auch bei Unitymedia immer weiter an der Verbesserung der Qualität der Verbindungen, insbesondere weil die Kundenzufriedenheit bei einem Ausfall von Internet oder Fernsehen "ganz extrem" leide. "Generell war unser Netz aber noch nie so stabil wie in den vergangenen zwölf Monaten", so Schüler.

(frin)
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