Menlo Park Unfall-Ermittler prüfen Facebook-Drohne

Menlo Park · Facebook hatte von einem erfolgreichen Test gesprochen. Nun zeigt sich: Eigentlich ist die Drohne schwer beschädigt worden.

Facebooks Internet-Drohne ist bei ihrem ersten Flug im Sommer schwer beschädigt worden und wird von amerikanischen Unfallermittlern überprüft. Der Unfall und die Untersuchung der Behörde NTSB, die unter anderem bei Flugzeugabstürzen aktiv wird, wurden erst jetzt durch einen Bericht des Finanzdienstes Bloomberg bekannt. Der "erhebliche Schaden" habe die Flugtauglichkeit der Facebook-Drohne beeinträchtigt, erklärte ein NTSB-Sprecher dem "Wall Street Journal".

Facebook hatte nach dem ersten Flug im Juli von einem erfolgreichen Test gesprochen, auch wenn ein nicht näher umschriebenes "strukturelles Versagen" vor der Landung erwähnt wurde. Dennoch erweckte der damalige Blogeintrag den Eindruck, dass das Fluggerät sicher gelandet sei. Die Drohne war 96 Minuten in niedriger Flughöhe in der Luft geblieben, statt der geplanten Test-Dauer von 30 Minuten. Facebook bekräftigte im "Wall Street Journal", das Online-Netzwerk betrachte den Flug als einen Erfolg, habe viel daraus gelernt. Die von Solarenergie angetriebene Drohne "Aquila" soll monatelang in einer Höhe von bis zu 27 Kilometern kreisen und Signale für schnelle Internet-Verbindungen zur Erde schicken.

Facebook erlitt bereits einen Rückschlag bei seinen Plänen zur schnellen Internet-Versorgung entlegener Gebiete, als Anfang September der erste Satellit des Online-Netzwerks bei einer Raketenexplosion zerstört wurde. Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte damals auf die Drohnen als Alternative verwiesen: "Zum Glück haben wir andere Technologien wie Aquila entwickelt."

Facebook will mit den Drohnen und Satelliten Milliarden Menschen ohne Internet-Zugang schneller ins Netz bringen. Die Initiative wird in einigen Ländern wie Indien abgelehnt, weil Vorteile für einzelne Online-Dienste - wie Facebook selbst - befürchtet werden.

Mit einem ausführlichen Unfallbericht der NTSB zum Drohnen-Unfall sei in den kommenden zwei Monaten zu rechnen, schrieb das "Wall Street Journal". Die Behörde untersucht neben Flugzeugabstürzen relevante Unfälle im gesamten Transportwesen der USA.

(dpa)
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