Washington Trump kündigt Strafzölle für Stahl an

Washington · Dumping-Preise anderer Länder würden US-Unternehmen umbringen, sagt der Präsident - und reagiert.

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, in der nächsten Woche Strafzölle für Stahl- und Aluminiumimporte zu verhängen. Diese sollen 25 Prozent für Stahl und zehn Prozent für Aluminium betragen. "Wir werden neue Jobs bekommen und pulsierende Unternehmen", sagte Trump. Die Stahl-Politik ist elementarer Teil der "America First"-Politik der Trump-Administration. Die Zölle sollen laut dem Präsidenten für "eine lange Zeitspanne" gelten.

Intensivere internationale Konkurrenz hat die Preise nach unten gedrückt und den US-Produzenten geschadet. So ist laut US-Handelsministerium eine Situation entstanden, die eine Bedrohung für die nationale Sicherheit ist.

Handelsminister Wilbur Ross hatte Trump daher einen Katalog mit drei Handlungsoptionen vorgelegt. Entweder ein Zollsatz von 24 Prozent auf alle Stahl- und von 7,7 Prozent auf Aluminiumimporte aus allen Ländern. Oder Zollsätze von 53 Prozent auf Stahlimporte aus zwölf Ländern, von 23,6 Prozent auf Aluminiumimporte aus fünf Ländern und Importquoten für Importe aus den übrigen Ländern. Als dritte Möglichkeit nannte Ross Mengenbeschränkungen für Stahl- und Aluminiumimporte aus allen Ländern.

Bei einer Expertenrunde mit Stahl-Unternehmern sagte Trump gestern, die USA würden aus anderen Ländern mit massivem Dumping unter Druck gesetzt. "Es bringt unsere Unternehmen um." Er mache den anderen Ländern keinen Vorwurf. Sie hätten sich im Rahmen beschlossener Deals verhalten. "Wer diese Deals abgeschlossen hat, sollte sich schämen", sagte Trump an die Adresse früherer US-Regierungen.

Allerdings könnten Zölle Spannungen mit China und anderen Handelspartnern der USA verschärfen. Die EU kündigte gestern Abend bereits Vergeltungsmaßnahmen an. "Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie unsere Industrie durch unfaire Maßnahmen getroffen wird", kündigte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker an. Kritiker sagen auch, dass Maßnahmen zur Verringerung der Einfuhren die Preise nach oben treiben und US-Autoherstellern und andere Unternehmen schaden könnten, die Stahl oder Aluminium verarbeiten.

(AP/dpa)
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