Düsseldorf Thyssenkrupp prüft Änderungen in Marine-Sparte

Düsseldorf · Thyssenkrupp will nach der Niederlage im Rennen um einen milliardenschweren U-Boot-Auftrag in Australien seine Werftensparte restrukturieren. Der Konzern prüfe, ob Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) strukturell richtig aufgestellt sei und wie die Leistungsfähigkeit weiter gesteigert werden könne, teilte der Konzern mit. "Hierzu gibt es erste Überlegungen, die sich noch in einem frühen Stadium befinden." Die Sparte beschäftigt 3500 Festangestellte und rund 600 Zeitarbeiter.

Das Unternehmen reagierte damit auf einen Bericht der "Welt am Sonntag". Diese hatte aus einer Mitteilung der TKMS-Geschäftsführung an die Mitarbeiter zitiert. "Die veränderte Auftragslage und der damit verbundene Wegfall an Beschäftigung werden weitreichende Auswirkungen auf unser Unternehmen haben." Thyssenkrupp bestätigte das Schreiben, es gäbe aber keinerlei Entscheidungen. TKMS konzentriere sich zurzeit auf die im Bau befindlichen U-Boote und Schiffe sowie auf die Bewerbung für mehrere potenzielle neue Aufträge. "Die Auslastung für die Fertigung von U-Booten ist derzeit hoch." Daran ändere auch die verloren gegangene Australien-Ausschreibung nichts. Thyssenkrupp hatte kürzlich im Rennen um einen 34-Milliarden-Euro schweren U-Boot-Auftrag in Australien gegen die französische Staatswerft den Kürzeren gezogen.

Der "Welt am Sonntag" zufolge ist in dem Schreiben der Geschäftsleitung von einem "Auslastungstief" die Rede, in das die Werften in Kiel, Hamburg und Emden schon "in voraussichtlich wenigen Monaten" fallen würden. Der Konzern wollte sich zu Details nicht äußern.

(rtr)
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