Frankfurt Terrorsorgen schaden Lufthansa

Frankfurt · Die Fluggesellschaft erwartet weniger Gewinn für 2015, die Aktie rutscht ab.

Die Deutsche Lufthansa senkt ihre Gewinnprognose für dieses Jahr ab, weil die vielen Anschläge in Europa zunehmend Besucher aus Übersee von Reisen in die alte Welt abhalten. Der Konzern verabschiedete sich gestern von dem Ziel, den Betriebsgewinn von 2015 (1,8 Milliarden Euro) in diesem Jahr zu toppen. Stattdessen dürfte es weniger werden, teilte die Lufthansa mit, ohne Details zu nennen. Als Reaktion rutschte die Aktie um sechs Prozent ab, im vergangenen Monat ging es insgesamt um rund 15 Prozent nach unten.

Dabei war das erste Halbjahr noch gar nicht so schlecht gelaufen. Das bereinigte operative Ergebnis stieg gegenüber dem Vorjahr von 468 Millionen Euro auf 529 Millionen Euro. Das entscheidende Geschäftsfeld Passage Airline Gruppe erreichte ein operatives Ergebnis von 441 Millionen Euro, fast doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum.

Doch der Ausblick macht große Sorgen. Die Vorausbuchungen vor allem auf Langstrecken-Verbindundungen nach Europa hätten deutlich nachgelassen, erklärt der Vorstand. Grund sei die Vielzahl an Terroranschlägen wie jüngst in Nizza oder davor in Brüssel und Paris. Insbesondere Reisegruppen aus Asien würden sich mit festen Reservierungen zurückhalten, ergänzt ein Firmensprecher. Und weil die Reservierungen sinken, gehen auch die Preise im Schnitt nach unten.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte vor wenigen Wochen noch die Hoffnung geäußert, dass Touristen aus Übersee kurzfristig doch noch die Lufthansa buchen und dann mehr für die Flüge zahlen würden. Aber jetzt ist die Lage anders: "Eine vollständige Aufholentwicklung hält der Vorstand aus heutiger Sicht für nicht mehr wahrscheinlich", heißt es nun bei der Lufthansa.

(RP)
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