Bonn/London Telekom schließt Clickandbuy

Bonn/London · Der Online-Bezahldienst hatte gegen Konkurrenten wie Paypal keine Chance.

Am Mittwoch wurde Telekom-Chef Tim Höttges nach einer Umfrage unter Experten noch in London als weltbester Manager eines Telefonkonzerns ausgezeichnet. Gestern musste das Unternehmen erneut zugeben, wie schwer das Geschäft im Internet ist. Die Bonner schließen ihren Online-Bezahldienst Clickandbuy, weil er stärkeren Wettbewerbern wie Paypal nicht standhalten konnte. Zuvor hatte die Telekom bereits ihren Online-Dienst T-Online an die Mediengruppe Stroer verkauft - sie konzentriert sich künftig auf den Betrieb des Netzes und netznahe Dienste.

Zum 30. April ist bei Clickandbuy Schluss, Guthaben müssen bis dahin verbraucht oder auf andere Konten überwiesen werden. Allerdings wird es auch danach noch Gelegenheit geben, an sein Geld zu kommen, erklärt Clickandbuy auf seiner Homepage.

Es ist das zweite Mal binnen weniger Tage, dass in Deutschland das Aus eines Online-Bezahldienstes angekündigt wird: Der Handelskonzern Otto zog vergangene Woche seinen Service Yapital aus dem Verbraucher-Geschäft ab.

Die 80 Arbeitsplätze bei Clickandbuy sollen sozialverträglich abgebaut werden, sagte eine Telekom-Sprecherin. Angaben zu Kundenzahlen oder Zahlungsvolumen machte das Unternehmen nicht. Das habe aber mit grundsätzlichen Überlegungen und nicht mit der aktuellen Geschäftsentwicklung zu tun.

Das 1999 gegründete Unternehmen war seit 2010 eine hundertprozentige Telekom-Tochter. Mit ihm konnte man lange Zeit auch im Apple-Shop iTunes bezahlen.

(RP)
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