Telekom-Chef Timotheus Höttges plädiert für bedingungsloses Grundeinkommen

Hamburg · Gesellschaft und Arbeitswelt stehen durch die digitale Revolution vor grundlegenden Veränderungen. Telekom-Chef Timotheus Höttges fordert in Reaktion darauf "unkonventionelle Lösungen" zum Erhalt der Sozialsysteme.

 Telekom-Chef Tim Höttges.

Telekom-Chef Tim Höttges.

Foto: dpa

"Ein bedingungsloses Grundeinkommen kann eine Grundlage sein, um ein menschenwürdiges Leben zu führen", so Höttges im Interview der "Zeit". "Es geht um die Frage, wie wir ein faires System für eine Welt von morgen schaffen."

Mit Blick auf den Wegfall von Arbeitsplätzen fordert Höttges: "Wir müssen unsere Gesellschaft absichern." Das Grundeinkommen könne eine Lösung sein - "nicht heute, nicht morgen, aber in einer Gesellschaft, die sich durch die Digitalisierung grundlegend verändert hat".

Finanziert werden könne dieser Schritt durch die Besteuerung der Gewinne großer Internetkonzerne. "Wenn Produktivität zukünftig vor allem an Maschinen und die Auswertung von Daten gekoppelt ist, könnte die Besteuerung stärker auf den darauf beruhenden Gewinnen aufbauen und weniger auf der Einkommensteuer des Einzelnen", so Höttges.

"Die Gewinnbesteuerung ist wahrscheinlich der richtige Weg", meinte der Telekom-Chef. Eine Besteuerung von Daten erscheine im Vergleich weniger praktikabel zu sein, und eine Besteuerung der Maschinen, die Produktivitätssteigerungen garantieren, würde dazu führen, dass vielleicht weniger Maschinen genutzt würden, als technisch sinnvoll wäre.

Allerdings, so räumte Höttges ein: "Die Besteuerung großer Internetkonzerne fällt uns heute schon schwer, weil die ihre Plattformen irgendwo auf der Welt errichten."

(felt/KNA)
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