Düsseldorf Studie: Was Chefärzte verdienen

Düsseldorf · Kienbaum präsentiert seinen neuesten Vergütungsreport für Krankenhäuser.

In deutschen Krankenhäusern verdienen Chefärzte deutlich mehr als Geschäftsführer. Ein Chefarzt erhält Jahresgesamtbezüge von durchschnittlich 279.000 Euro und damit fast 100.000 Euro mehr als ein Geschäftsführer (185.000 Euro). Das geht aus dem aktuellen Vergütungsreport der Beratungsgesellschaft Kienbaum hervor, in den die Daten von rund 1300 Mitarbeitern aus 60 Krankenhäusern eingeflossen sind. "Chefärzte sind in deutschen Krankenhäusern nach wie vor die unangefochtenen Spitzenverdiener", sagt Martin von Hören, Vergütungsexperte für Gesundheitswirtschaft bei Kienbaum.

Obwohl die variable Vergütung in Krankenhäusern nicht so bedeutsam sei wie in anderen Branchen, sei ein Teil des Gehalts der Führungskräfte in Kliniken mittlerweile ebenfalls häufig von Leistung und Erfolg abhängig, heißt es. Demnach werden fast drei von vier Geschäftsführern in Kliniken zum Teil nach Leistung bezahlt. Bei den nichtärztlichen Führungskräften und Spezialisten sind es rund 30 Prozent. Und: Je höher der Empfänger in der Hierarchie stehe, umso höher sei der variable Teil der Vergütung. Geschäftsführer erhalten demnach im Durchschnitt eine jährliche variable Vergütung von 30.000 Euro, nichtärztliche Führungskräfte eine von 9000 Euro. Der gleiche Trend ist bei den Medizinern festzustellen: Chefärzte in Krankenhäusern erhalten laut Kienbaum 131.000 Euro zusätzlich, während die variablen Bezüge bei Oberärzten im Mittel bei "nur" 13.000 Euro liegen.

Frauen seien in Führungspositionen von Kliniken mit 38 Prozent besser vertreten als in der Privatwirtschaft, so die Studie. Dennoch seien sie auf den oberen Führungsebenen immer noch in der Minderheit. In der Geschäftsführung und bei Chefärzten betrage der Anteil 17 beziehungsweise elf Prozent. Und beim Gehalt hätten Frauen immer noch das Nachsehen gegenüber ihren männlichen Kollegen: "Der Vergütungsabschlag von Frauen gegenüber Männern beträgt bei den Ärzten zwölf Prozent. Bei nicht-ärztlichen Führungskräften müssen Frauen sogar mit 15 Prozent weniger Gehalt rechnen", sagt Kienbaum-Experte von Hören.

(RP)
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