Digitalisierung SPD will Informatik als Pflichtfach in allen Schulen

Berlin · Schüler sollen nach dem Willen der SPD künftig besser an digitalen Medien ausgebildet werden. In einem Papier, das unserer Zeitung vorliegt, heißt es, die Bundesländer müssten unterstützt werden, dass künftig "an allen Schulen und in allen Schul- und Altersstufen ein verpflichtender Informatikunterricht" zum Stundenplan gehört.

Das Papier wird bei der heute startenden Klausur der SPD-Bundestagsfraktion in Mainz vorgestellt. Demnach sollen Schüler früh Programmiersprachen und "die Logik von Algorithmen" lernen.

Der netzpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Lars Klingbeil, sagte: "Wir wollen einen Staatsvertrag für digitale Bildung, um unser Bildungssystem den Realitäten der digitalen Gesellschaft anzupassen." Dazu gehöre auch "eine bessere Ausstattung der Schulen mit Tablets und Laptops".

"Rückstand bei der Digitalisierung aufholen"

Derlei Pläne wurden teils schon in der Digitalen Agenda der Bundesregierung verankert. Aber seit diese vor einem Jahr vorgestellt wurde, ist wenig passiert. Klingbeil kündigte an, in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode mehr dafür zu tun, dass Deutschland seinen Rückstand bei der Digitalisierung aufholen werde.

Dazu gehört vor allem eine flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet. Das SPD-Papier wiederholt die Vereinbarung des Koalitionsvertrags, bis 2018 in ganz Deutschland schnelles Internet mit 50 Mbit pro Sekunde verfügbar zu machen.

Dobrindt muss beim Breitband-Ausbau liefern, fordert Klingbeil

Klingbeil erhöht dabei den Druck auf Bundesminister Alexander Dobrindt (CSU). "Mit über zwei Milliarden Euro steht so viel Geld für den Breitband-Ausbau zur Verfügung wie noch nie." Dobrindt müsse jetzt liefern. "Wir haben genug Zeit verloren", warnte Klingbeil.

Unterdessen reagiert das Papier auch auf die aktuell ausufernde Hetze im Netz gegen Flüchtlinge. So unterstütze man Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD), der mit den Social-Media-Plattformanbietern "klären möchte, ob die gegenwärtigen Standards zur Löschung von rassistischen und fremdenfeindlichen Aussagen und deren Anwendungen in der Praxis noch ausreichend sind", um die Verbreitung etwa rassistischer Inhalte zu bekämpfen.

(jd)
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