Düsseldorf Schmitz ist IHK-Präsident in Düsseldorf

Düsseldorf · Die Vollversammlung wählte den Aufsichtsrats-Chef der Bank HSBC Trinkaus zum Nachfolger von Ulrich Lehner. Andreas Schmitz will die Verbindung nach Asien ausbauen und "konstruktiv-kritischer Partner" der Politik sein.

Die Industrie- und Handelskammer Düsseldorf (IHK) hat einen neuen Präsidenten. Die Vollversammlung wählte gestern Andreas Schmitz für die nächsten fünf Jahren in das Amt. Schmitz wurde 1960 in Büderich geboren. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Der Volkswirt und Jurist begann seine Laufbahn bei der Bank HSBC Trinkaus & Burkhardt als Assistent eines der persönlich haftenden Gesellschafter. 2004 wurde er selbst zum Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter berufen. Seit 2015 ist er Aufsichtsrats-Chef.

Von 2009 bis 2013 war er zudem Präsident des mächtigen Bundesverbands deutscher Banken - in einer Zeit, als die Banker wegen der weltweiten Finanzkrise unter einem besonders schlechten Image litten. In der Banken- und Euro-Krise fand er klare Worte und war ein gefragter Ansprechpartner der Bundesregierung.

Schmitz ist in der deutschen Wirtschaft gut vernetzt. Er kennt Mittelständler ebenso gut wie große Konzerne. So ist er Präsident der Börse Düsseldorf, Aufsichtsratschef von Scheidt & Bachmann und Eon-Kontrolleur. Zudem sitzt er im Beirat des Dienstleisters Klüh.

Der Niederrheiner sagt, was er denkt - freundlich, aber bestimmt. Die Attitüde eines manierierten Privatbankiers alter Schule hat er nicht. Am Bankplatz Düsseldorf ist der Borussia-Mönchengladbach-Fan und Liebhaber chinesischer zeitgenössischer Kunst eine prägende Figur.

Schmitz folgt auf den früheren Henkel-Chef Ulrich Lehner, dessen Amtszeit als IHK-Präsident nach neun Jahren satzungsgemäß endete. Schmitz würdigte in seiner Rede den Vorgänger: Lehner habe sich für die Förderung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen (insbesondere nach Russland, Indien, China), die IHK-Initiative Rheinland und für den Industriestandort Düsseldorf eingesetzt. Bei dem von ihm mit ins Leben gerufenen "Masterplan Industrie" gehe es vor allem um den Erhalt von Industrieflächen, um die Akzeptanz und das Image einer modernen Industrie. Die Vollversammlung ernannte Ulrich Lehner zum Ehrenpräsidenten der IHK. Lehner führt bei den Dax-Konzernen Thyssenkrupp und Deutscher Telekom den Aufsichtsrat.

Der neue IHK-Präsident betonte vor der Vollversammlung seine Verbundenheit mit der Region. "Ich sehe großes Potenzial in der Internationalität des Standortes - auch für die IHK. Wir haben hervorragende Verbindungen in den russischen und ganz besonders in den asiatischen Raum", sagte Schmitz. Diese gelte es, weiter zu intensivieren. Daneben will er "konstruktiv-kritischer Partner" der Politik in Stadt, Land und Bund sein. "Ich werde die Interessen unserer Mitgliedsunternehmen deutlich artikulieren", kündigte er an. "Die IHK Düsseldorf hat hier eine zentrale Funktion für alle IHKs in Nordrhein-Westfalen."

(tb.)
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