Berlin Pflegefachmann als neuer Beruf

Berlin · Die Ausbildung für Alten- und Krankenpfleger soll vereinheitlicht werden.

Die Bundesregierung will den Personalnotstand in Krankenhäusern und Altenheimen mit einem neuen Ausbildungsweg lindern. Ab 2018 sollen Alten-, Kranken- und Kinderpfleger einen einheitlichen Ausbildungsweg gehen, der drei Jahre dauert. Nach der staatlichen Abschlussprüfung dürfen sich die Fachkräfte "Pflegefachmann" oder "Pflegefachfrau" nennen.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), der gemeinsam mit seiner Kabinettskollegin Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) den Gesetzentwurf erstellt hat, verwies auf die gewachsenen Ansprüche an Pflegekräfte. Sie müssten in Altenheimen zunehmend auch mehrfach und chronisch Kranke versorgen, während eine Pflegekraft in der Klinik Kenntnisse in der Versorgung Demenzkranker brauche. "Mit der neuen Pflegeausbildung machen wir unsere Pflegekräfte fit für diese veränderten Pflegebedarfe", sagte Gröhe.

Bislang mussten Altenpflegekräfte teilweise Schulgeld für ihre Ausbildung zahlen. Das soll künftig entfallen, wie Schwesig betonte. Sie verwies auch darauf, dass künftig alle Auszubildenden in der Pflege eine Vergütung erhalten sollen.

Mit der neuen Pflegeausbildung setzt die Bundesregierung ein Vorhaben des Koalitionsvertrags um. Eine Reform der Ausbildungswege war seit Jahren von der Branche gefordert worden. Der Deutsche Pflegerat begrüßte das geplante Gesetz. "Das macht den Pflegeberuf um ein Erhebliches attraktiver", sagte der Vorsitzende Andreas Westerfellhaus unserer Redaktion. "Damit haben wir endlich ein Gesetz, das den Anforderungen des Pflegeberufs auch gerecht wird und damit auch einen Beitrag zur Versorgung der Menschen leistet", betonte Westerfellhaus. Insbesondere die Altenpflege werde aufgewertet. "Ich verspreche mir von dem neuen Gesetz auch, dass damit die ungleiche Behandlung bei der tariflichen Entlohnung, die es derzeit bei den einzelnen Pflegeberufen gibt, endlich aufgehoben wird."

Wer in der Pflege Karriere machen möchte, kann künftig auch ein dreijähriges Studium absolvieren. Das neue Studienfach soll zugleich den wissenschaftlich aktuellen Stand zur Pflege vermitteln und auch zum Dienst am Menschen qualifizieren. Am Ende dürfen die Fachkräfte den Titel Pflegefachfrau oder Pflegefachmann mit akademischem Grad führen.

(qua)
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