Düsseldorf NRW.Bank erzielt Förderrekord

Düsseldorf · Die Staatsbank bewilligte 36.000 Förderanträge, obwohl Kredite günstig sind.

Es ist schon kurios: Weil die Europäische Zentralbank die Zinsen auf null gesenkt hat, gibt es Geld praktisch umsonst. Dennoch verkündete der Vorstand der NRW.Bank gestern das erfolgreichste Förderjahr der Geschichte. Insgesamt bewilligte die landeseigene Förderbank 36.000 Kreditzusagen mit einem Fördervolumen von 9,7 Milliarden Euro. "Auch im Niedrigzinsumfeld sind Förderbanken gefragt", sagte Bank-Chef Klaus Neuhaus. Doch warum eigentlich?

Die NRW.Bank wurde 2002 gegründet, um das Land zu unterstützen. Wann immer die Politik eine Idee entwickelt, wird parallel geprüft, ob die Bank solche Projekte begleiten kann: Digitalisierung, Flüchtlingskrise, sozialer Wohnungsbau - die Palette ist breit. Nullzinsen an den Kapitalmärkten ändern daran nichts. "Förderung ist mehr als reine Zinssubvention", betont Neuhaus. Dennoch beeinflussen sie das Angebot. "Vor allem lange Laufzeiten und Zinsbindung gewinnen an Bedeutung."

Im Bereich der Gründungs- und Wachstumsfinanzierung, wo man zum Beispiel Mittelständler mit frischem Kapital unterstützt, wurden außerdem Entscheidungen beschleunigt. Inzwischen könnten Förderzusagen oft schon innerhalb von 24 Stunden gegeben werden, heißt es. Das macht sich auch in Zahlen bemerkbar. So wurden 2015 im Bereich "Gründen und Wachsen" Förderzusagen in Höhe von 3,3 Milliarden Euro gegeben - ein Plus von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Noch deutlicher war der Anstieg bei der Finanzierung von Infrastrukturvorhaben. Dort flossen insgesamt 2,1 Milliarden Euro, 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit geht laut NRW.Bank etwa jeder fünfte Euro an Fördergeldern in die Infrastruktur. Das Spektrum reicht dabei von der Förderung des Breitbandausbaus bis zur Sanierung von Baudenkmälern.

Unterm Strich blieb dennoch insgesamt ein Überschuss von 13,8 Millionen Euro nach 15,7 Millionen Euro im Vorjahr.

(frin)
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