Steuerbetrug NRW-Fahnder ermitteln gegen Dutzende Banken

Berlin · Gegen 57 Banken aus der Schweiz, Liechtenstein, Österreich und Luxemburg haben Steuerfahnder aus Nordrhein-Westfalen ermittelt. Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" wurden gegen sie in den vergangenen zwei Jahren Verfahren wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung eingeleitet.

 NRW geht besonders energisch gegen Steuerbetrug vor.

NRW geht besonders energisch gegen Steuerbetrug vor.

Foto: dpa

Die Fahnder seien den Finanzinstituten durch die Auswertung von Selbstanzeigen deutscher Bürger auf die Spur gekommen, die den Behörden Schwarzgeldkonten im Ausland meldeten.

In etwa zehn Verfahren seien sich die deutschen Steuerfahnder und die ausländischen Banken bereits über Bußgeldzahlungen in Höhe von insgesamt 120 Millionen Euro einig geworden, schreibt die Zeitung weiter. Derzeit werde in einem größeren Fall über rund 60 Millionen Euro Bußgeld verhandelt.

Die Kölner Staatsanwaltschaft wird bei ihren Ermittlungen von der Bochumer Staatsanwaltschaft unterstützt. Schaltstelle der Ermittler ist die Steuerfahndung Wuppertal. Aus 29 verdächtigen Banken sind mittlerweile 57 geworden. In der Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und Österreich werde wegen Verdachts der Beihilfe ermittelt, berichtet die Süddeutsche weiter. Bei Gericht gebe es einen Stau aufgrund der vielen Fälle.

NRW geht besonders energisch gegen Steuerbetrug vor. Das Land hat seit 2010 elf Datenträger mit Daten mutmaßlicher Steuersünder erworben. Nach Angaben des Finanzministeriums von Anfang August haben die dadurch ausgelösten Selbstanzeigen und Bußgelder von Banken wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung seitdem rund sechs Milliarden Euro bundesweit eingebracht. Davon seien 2,3 Milliarden Euro nach NRW geflossen.

(gol)
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