Essen Neue Spekulationen um Karstadt-Häuser

Essen · Der angeschlagene Warenhauskonzern Karstadt erwägt angeblich, bis zu einem Drittel der Verkaufsflächen unterzuvermieten. Das ARD-Magazin "Monitor" und das Onlineportal "tagesschau.de" berichteten, ein Strategiepapier der Karstadt-Eigentümer liste als mögliche Mieter bekannte Marken wie Rossmann oder Primark auf. Die Arbeitnehmervertreter befürchteten deshalb einen weiteren Stellenabbau im Traditionsunternehmen.

Bei der Karstadt-Unternehmensführung stieß der Bericht auf Widerspruch. In einer von der Berliner Rechtsanwaltskanzlei Schertz Bergmann verfassten Erklärung betonte das Unternehmen: "Die pauschale und unzutreffende Vermutung, über ein Drittel der Verkaufsflächen könne vermietet werden, erweckt die falsche Vorstellung, dass das Warenhauskonzept in der jetzigen Form aufgegeben wird." Das Gegenteil sei der Fall. Karstadt vermiete Flächen, um das eigene Waren- und Dienstleistungsangebot für die Kunden zu ergänzen, um die Nutzungseffizienz der Standorte zu erhöhen und auch um zusätzliche Mieteinnahmen zu generieren. Ausdrücklich hieß es in der Stellungnahme außerdem: "Es gibt keine Pläne für einen Personalabbau."

Die Gewerkschaft Verdi bringt diese Stellungnahme nicht von ihrer Linie ab. "Es ist zu befürchten, dass Arbeitsplätze insgesamt noch mal in Frage gestellt werden", sagt Arno Peukes, Verhandlungsführer der Gewerkschaft Verdi, der "Süddeutschen Zeitung". Denn ein Drittel weniger Fläche, die selbst versorgt werden müsste, könnte auch ein Drittel weniger Karstadt-Mitarbeiter bedeuten. In den vergangenen Jahren hat Karstadt bereits 3000 Arbeitsplätze gestrichen. Gegenwärtig hat das Unternehmen noch etwa 13.500 Mitarbeiter. Eigentümer der Kette ist seit zwei Jahren die Signa Holding des Immobilien-Unternehmers René Benko.

(dpa)
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