Verbraucher Netzagentur verhängt Rekordbußgeld für illegale Telefonwerbung

Düsseldorf · Die Bundesnetzagentur hat erstmals das höchstmögliche Bußgeld gegen ein Unternehmen wegen unerlaubter Telefonwerbung verhängt. Nach 2500 Beschwerden wegen illegaler Werbeanrufe muss eine Stromversorger 300.000 Euro zahlen.

 Verbraucher sollen unerlaubte Werbeanrufe bei der Bundesnetzagentur melden. Im Fall des Energiedienstleisters Energy2day GmbH kamen 2500 Beschwerden zusammen.

Verbraucher sollen unerlaubte Werbeanrufe bei der Bundesnetzagentur melden. Im Fall des Energiedienstleisters Energy2day GmbH kamen 2500 Beschwerden zusammen.

Foto: dpa

Das Rekordbußgeld wurde gegen den Energiedienstleister Energy2day GmbH verhängt. Das Unternehmen soll wegen rechtswidriger Werbeanrufe für Energielieferverträge 300.000 Euro zahlen, wie die Netzagentur am Mittwoch mitteilte. Behördenchef Jochen Homann kündigte an, die Netzagentur werde ihren Kampf gegen telefonische Belästigungen "weiter intensivieren".

Homann rief Verbraucher auf, unerlaubte Werbeanrufe bei der Netzagentur zu melden. "Nur ärgern und auflegen bringt nichts." Wenn die Agentur detaillierte Schilderungen habe, könne sie konsequent dagegen vorgehen. Über Energy2day hatten sich rund 2500 Verbraucher bei der Behörde beschwert.

Das Unternehmen hatte laut Homann eine "kaskadenartige Vertriebsstruktur" aufgebaut und mit einer Vielzahl an Untervertriebspartnern unter anderem auch im Ausland zusammengearbeitet. Sie machten als Subunternehmer Anrufe in Deutschland. Energy2day könne die Verantwortung dafür nicht wegdelegieren.

Das Bußgeld ist noch nicht rechtskräftig, erklärte die Netzagentur. Das Unternehmen kann Einspruch einlegen.

Die Bundesnetzagentur hat in diesem Jahr Bußgelder in Höhe von rund 800.000 Euro wegen unerlaubter Telefonwerbung verhängt — im gesamten vergangenen Jahr waren es 895.000 Euro, 2015 rund 460.000 Euro.

Im ersten Halbjahr gingen insgesamt rund 26.000 schriftliche Beschwerden über unerlaubte Telefonwerbungen ein, im gesamten Jahr 2016 rund 29.000 Fälle.

(beaw/AFP)
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