Neuss Möbelhaus Höffner investiert 120 Millionen Euro in Neuss

Neuss · Fünf Landesregierungen unterschiedlichster Zusammensetzungen hat der Berliner Investor Kurt Krieger in 17 Jahren erlebt, bis er in Hamburg ein Möbelhaus bauen durfte. In Neuss, wo sein bundesweit 18. Höffner-Haus entsteht, verging zwischen dem Vergabebeschluss des Rates und der Grundsteinlegung nicht einmal ein Jahr. Und noch vor Weihnachten soll der neue "Höffi" mit 46 000 Quadratmetern Verkaufsfläche eröffnet werden.

Der Name Krieger steht für eine Gruppe, die auf Platz drei unter Deutschlands größten Möbelanbietern liegt. Aber auch für diesen Konzern bedeutet das Projekt eine enorme Kraftanstrengung, gab Krieger jetzt bei der Grundsteinlegung zu. 120 Millionen Euro investiert der Berliner, wovon 30 Millionen für das 60 000 Quadratmeter große Grundstück an die Stadt gezahlt wurden. Die ist mit Fälligkeit dieser Summe an diesem Samstag schuldenfrei, kann alle Kassenkredite in Höhe von 20 Millionen Euro ablösen.

Herausforderung Nummer zwei: Für das Höffner-Möbelhaus müssen 600 Arbeitskräfte gewonnen, motiviert und geschult werden. Nicht leicht in einer Stadt, die, so Kurt Krieger, "nicht von Arbeitslosigkeit geprägt ist". Dritte Herausforderung: der enge Zeitplan. Eröffnet das Höffner-Möbelhaus nicht spätestens am 27. Dezember, so steht es im Durchführungsvertrag mit der Stadt, werden zehn Millionen Euro Vertragsstrafe zugunsten der Stadt fällig. Er sei "guten Mutes" und habe "allen Eifer", sagte Krieger bei der Grundsteinlegung, dass er die nicht wird bezahlen müssen.

Als sich Krieger vor Jahresfrist als letzter Bewerber in das Neusser Bieterverfahren einklinkte, hatten mit dem Augsburger Möbelhaus Segmüller und der Schaffrath-Gruppe aus Mönchengladbach schon zwei Interessenten lautstark Interesse an dem Vorhaben angemeldet.

Und Krieger wurde kritisch beäugt. Hatte er nicht auch schon in Duisburg und Düsseldorf Grundstücke für Möbelhausprojekte erworben? In Duisburg, so gab der Investor beim Festakt in Neuss Auskunft, sei das Planfeststellungsverfahren noch immer nicht abgeschlossen. Und in Düsseldorf "waren wir erst willkommen - und dann nicht. Das muss man als Investor akzeptieren." In Neuss setzten die Verantwortlichen trotzdem früh und ganz auf den Berliner. Dieses Vertrauen, so sagt Bürgermeister Herbert Napp, "war in hohem Maße gerechtfertigt". Bis heute habe Krieger jede Zusage eingehalten.

(RP)
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