Niedrige Energiekosten und milder Winter Mieterbund: Heizen bleibt vergleichsweise günstig

Berlin · Heizen bleibt für Mieter und Eigentümer vergleichsweise günstig. 2014 fiel die Heizkostenrechnung wegen milder Witterung und gesunkener Energiepreise durchschnittlich knapp ein Zehntel günstiger aus als im Vorjahr.

Und momentan sehe es nicht nach einem Anstieg aus, teilte der Deutsche Mieterbund am Donnerstag in Berlin mit. "Für das Abrechnungsjahr 2015 rechnen wir mit weitgehend stabilen Heizkosten", sagte Direktor Lukas Siebenkotten.
Komme ein milder Winter, sei in ölbeheizten Häusern sogar mit weiter sinkenden Heizkosten zu rechnen.

Hintergrund sind die gesunkenen Energiepreise. Heizöl verbilligte sich nach Daten des Mieterbunds im ersten Halbjahr nochmals um etwa 20 Prozent, der Erdgaspreis sank um 1,3 Prozent, Fernwärme kostet 3,6 Prozent weniger als zu Jahresbeginn. "Zwar ist der Heizenergieverbrauch in den ersten Monaten dieses Jahres aufgrund der kälteren Witterung im Vergleich zu 2014 um mehr als zehn Prozent gestiegen - das wird aber durch die sinkenden Heizenergiepreise ausgeglichen", erklärte Siebenkotten.

Damit ist der jahrelange Anstieg der Betriebskosten, der sogenannten zweiten Miete, vorerst gestoppt. Sie hatte der Mieterbund für 2013 auf etwa 2,19 Euro je Quadratmeter und Monat beziffert, wovon etwa zwei Drittel auf Heizung und Warmwasser entfallen. Für 2014 wird von einem leichten Rückgang ausgegangen.

Die Gesellschaft co2online hatte für den Mieterbund 63.000 Gebäudedaten ausgewertet. Wer eine durchschnittliche 70-Quadratmeter-Wohnungen im Mehrfamilienhaus bewohnt, sparte demnach im vergangenen Jahr bei den Heizkosten 85 Euro, wenn mit Gas geheizt wurde. Bei Fernwärme waren es 90 Euro, bei einer Ölheizung sogar 155 Euro.

Co2online Geschäftsführerin Tanja Loitz warnte davor, sich auf mildes Wetter und niedrige Preise zu verlassen. Der einzig Weg, die Kosten dauerhaft zu senken, seien sparsames Heizen und Modernisierungen am Haus, etwa mit Dämmungen und neuen Heizungen.

(dpa)
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