Medica Düsseldorf Schlaflabor und EKG werden mobil

Düsseldorf · Ab Montag zeigen 5000 Aussteller auf der Medizinmesse Medica ihre Neuheiten.

Medica Düsseldorf 2015: Schlaflabor und EKG werden mobil
Foto: Fraunhofer IST

Der Trend geht zur Selbstüberwachung. Wer nicht bemerkt, wie ungesund er sich verhält, dem sagt es in Zukunft die Maschine. Ein Armband, das die Firma Zensorium nächste Woche auf der Messe Medica vorstellt, misst zum Beispiel die Körperfunktionen des Trägers und unterscheidet direkt zwischen gutem und schlechtem Stress. Sobald es ungesund wird, mahnt das Armband seinen Träger, einen Gang runterzuschalten.

Auf der Medica, der weltgrößten Messe rund um Medizinprodukte, stellen die Aussteller auf dem Messegelände Düsseldorf neben den medizinischen Produkten für Ärzte und Kliniken auch Lifestyle-Produkte wie das Armband für das persönliche Stressmanagement vor. Die Messe findet vom 16. bis 19. November statt. Erstmalig läuft sie nicht von mittwochs bis samstags, sondern beginnt bereits an einem Montag. Zeitgleich findet auf dem Messegelände die Zulieferfachmesse Compamed statt. In diesem Jahr stellen fast 5000 Firmen ihre Produkte auf der Medica, fast 800 auf der Schwestermesse Compamed aus.

Die mobilen Geräte wie das Smartphone werden nicht nur als Lifestyle-Produkte genutzt, sondern auch in der medizinischen Versorgung immer wichtiger. "Ein großer Trend, der sich fortsetzt, ist die digitale Vernetzung", sagt Horst Giesen, Direktor der beiden Messen Medica und Compamed. Mobile EKG-Geräte gibt es bereits seit einigen Jahren. Jetzt besteht mit dem System Cardio Secur die Möglichkeit, dass nicht nur Unregelmäßigkeiten des Herzschlages, sondern auch eine Minderdurchblutung festgestellt werden können. Vier Elektroden werden am Körper befestigt und leiten die Ergebnisse an das mobile Gerät weiter. Das System kann sowohl von Patienten beispielsweise nach einem Krankenhausaufenthalt zu Hause, als auch als zertifiziertes Medizinprodukt von Ärzten auf dem Tablet-PC im Krankenhaus für mehrere Patienten genutzt werden. Das Smartphone-EKG hat mit dem Anti-Stress-Armband eines gemeinsam: Es warnt seinen Benutzer, sobald es gefährlich wird. Auch der Schlafsensor der Firma Breuer holt die Medizin zum Patienten: Das Gerät sieht aus wie eine Mischung aus Ufo und Rauchmelder und wertet das Schlafverhalten direkt im heimischen Bett aus.

Auf der Medizinmesse wird auf verschiedenen Konferenzen über die Themen der Zukunft diskutiert: Ein Projekt arbeitet an einem Avatar-Roboter, der für ein Kind am Schulunterricht teilnimmt, das über längere Zeit im Krankenhaus liegt. Der Roboter soll via Tablet-PC für das Kind "live" am Schulunterricht teilnehmen.

(RP)
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