Düsseldorf Mapudo will Stahlhandel digitalisieren

Düsseldorf · Konkurrenz für die Platzhirsche: Das Start-up will die Branche aufmischen.

Die private Hochschule WHU im rheinland-pfälzischen Vallendar hat schon viele erfolgreiche Gründer hervorgebracht: Robert Gentz und David Schneider, die Erfinder des Online-Händlers Zalando, studierten hier ebenso wie Oliver Samwer, der mit Rocket Internet in Start-ups investiert. Martin Ballweg hätte wohl nichts dagegen, sich in diese Riege einzureihen, auch er hat den Gründergeist hier praktisch mit der Immatrikulation eingeimpft bekommen. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg.

"Mapudo" haben Ballweg und seine Partner Sebastian Grethe und Marius Rosenberg ihr Start-up getauft, mit dem sie von Düsseldorf aus den Stahlhandel aufmischen wollen. Ihre Idee: Ein Marktplatz, auf dem alle Stahlhändler ihre Waren anbieten können - und Kunden die Angebote auf einen Blick miteinander vergleichen.

"Viele große Stahlhändler wie Klöckner & Co. oder Thyssenkrupp bieten jetzt eigene Online-Shops an, was ein wichtiger Schritt zur Digitalisierung des Vertriebsprozesses ist", sagt Ballweg: "Für kleinere Händler ist ein eigener Online-Shop jedoch oftmals ein vergleichsweise großer Kostenfaktor." Und für Kunden sei es mühsam, in mehreren Shops Angebote zu suchen.

Die Herausforderung für Mapudo ist groß - denn die Konkurrenz verfügt über deutlich mehr finanzielle Mittel. Größter Finanzier der jungen Gründer ist bislang die NRW.Bank. Chancenlos sei man dennoch nicht, glaubt Ballweg: "Ein Vorteil für uns ist, dass wir den Stahlhandel zwar durch unseren Hintergrund (einer der Gründer war bei Thyssenkrupp, Anm. d. Red.) sehr gut kennen, jedoch händlerunabhängig und somit neutral sind." Dass der Stahlhändler Klöckner & Co. ähnliche Pläne verfolgt, schreckt Ballweg daher auch nicht. Im Gegenteil: "Für den Ruck, der durch die Branche geht, sind wir dem Klöckner-Chef Gisbert Rühl dankbar."

(frin)
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