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Frankfurt Lufthansa steuert erneut auf Rekordgewinn zu

Frankfurt · Die Lufthansa hat das beste Neunmonatsergebnis ihrer Geschichte erwirtschaftet und steht vor einem weiteren Rekordjahr. Der Umsatz stieg um zwölf Prozent auf knapp 27 Milliarden Euro. Sogar 50 Prozent mehr als im Vorjahr waren es beim bereinigten Betriebsergebnis von fast 2,6 Milliarden Euro. Der Überschuss hat bei 1,85 Milliarden Euro bereits den des gesamten Vorjahres übertroffen.

"Die Lufthansa ist wieder in der Offensive", verkündet Konzernchef Carsten Spohr. Nach der Übernahme von Air-Berlin-Teilen will die Kranichlinie nun auch für die insolvente Alitalia bieten. Das wäre ein Kraftakt. Spohr traut sich den zu - unter Bedingungen: "Wenn sich die Chance bietet, eine neue Alitalia zu kreieren, das Modell ist die Wandlung von der Swissair zur Swiss, dann wäre die Lufthansa mit ihrer Erfahrung daran interessiert."

Den Flugbetrieb in Mailand könnte die Lufthansa-Billigmarke Eurowings übernehmen, erklärte Spohr. Ein weiteres Drehkreuz für den Netzwerk-Verkehr des Lufthansa-Konzerns würde dann wohl in Rom entstehen. Italien sei nach den USA der zweitwichtigste Auslandsmarkt für sein Unternehmen.

Die Finanzkraft dazu habe die Fluggesellschaft, ist aus Finanzkreisen zu hören. So sind die Kassen gut gefüllt, allein der "Free Cashflow" ist zwischen Januar und September um fast 84 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro gestiegen. Allerdings dürfte die 1,5 Milliarden Euro teure Air-Berlin-Übernahme erst im kommenden Jahr zu Buche schlagen. Bis sich die Frage eines Alitalia-Kaufs konkretisiert, dürfte noch einige Zeit vergehen. Bis zum Frühjahr hat die italienische Regierung der Fluggesellschaft einen weiteren Übergangskredit gewährt. Doch Lufthansa sitze am längeren Hebel, ist zu hören, werde also nur aktiv werden, wenn eine Übernahme zu ihren Konditionen angeboten werde. Bis dahin könnten dann auch die größten Integrationsarbeiten der Air Berlin geschafft sein. Lufthansa hofft darauf, dass die EU-Kartellbehörde bis Jahresende zustimmt.

Die finanzielle Basis für weitere Übernahmen ist auch wegen der Beilegung des Tarifkonflikts mit den Piloten gut. Etwa 600 Millionen Sondergewinn fließen der Gesellschaft allein aus der Änderung der Betriebsrenten zu. Da zahlt Lufthansa künftig einen festen Betrag ein, garantiert aber nicht mehr die Auszahlungen wie bisher. Streiks sind nun für die nächsten Jahre vom Tisch - auch mit den Flugbegleitern. So steigt das Vertrauen auch der Passagiere wieder. Das zeigt sich in der steigenden Nachfrage vor allem aus Asien und Nordamerika. Die Ticketpreise sind im Sommer gestiegen, auch die Frachtsparte läuft wieder besser.

(RP)
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