Berlin Lufthansa-Manager: Flughafen Berlin abreißen

Berlin · Äußerungen von Lufthansa-Vorstand Thorsten Dirks zu einem möglichen Abriss des immer noch nicht eröffneten Hauptstadtflughafens BER haben empörte Reaktionen hervorgerufen. "Die drei Gesellschafter sind sich einig: Der Flughafen wird fertiggebaut", sagte Senatssprecherin Claudia Sünder.

Lufthansa-Vorstand Thorsten Dirks war zuvor von der "FAS" mit den Worten zitiert worden: "Meine Prognose ist: Das Ding wird abgerissen und neu gebaut." Dirks hatte die flapsige Prognose Abriss und Neubau demnach am Freitag auf dem "Unternehmertag am Tegernsee" abgegeben, wo er als Eurowings-Chef auftrat. Die Lufthansa stehe vor dem Problem, dass ihre Ausstattung im Hauptstadtflughafen zwar installiert, nach jahrelanger Verzögerung der Eröffnung inzwischen aber bereits überholt sei.

Der Lufthansa-Sprecher erklärte nun, das Unternehmen habe auf keinen Fall für einen Abriss des Flughafens plädieren wollen. "Das war eine zugespitzte Äußerung, um auf das Ausmaß der Probleme am Flughafen hinzuweisen", ergänzte der Sprecher der Billigfluglinie Eurowings. Lufthansa habe auch keinen solchen Ratschlag geben wollen.

In Berlin und Brandeburg reagierte man empört. "Anstatt darüber nachzudenken, wie das Lufthansa-Logo von Gelb in Blau ausgetauscht wird, wäre es gut, wenn sich der Konzern um ein angemessenes und verbindliches Engagement in der Hauptstadt bemüht", sagte die Senatssprecherin. Flughafen-Chef Engelbert Lütke-Daldrup ergänzte: "Die Lufthansa wäre gut beraten, sich um Langstrecken für die Hauptstadt zu kümmern."

Der Termin für die Eröffnung des Airports in Schönefeld stehe mit dem Oktober 2020, sagte Lütke-Daldrup. Am Standort gehe es mittlerweile nicht mehr um den Bau, sondern um Mängelbeseitigung, erläuterte der Flughafensprecher. "Da gibt es nichts Halbfertiges abzureißen." Die Industrie- und Handelskammer Berlin sagte, man gehe davon aus, dass die Eröffnung wie geplant stattfinden werde.

(dpa)
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