Düsseldorf Lampe-Bank wirbt in USA um Investoren für Mittelstand

Düsseldorf · Das zur Oetker-Gruppe gehörende Bankhaus Lampe verstärkt in den USA sein Werben um Investoren für den deutschen Mittelstand. Das Institut hat eine eigene Nordamerika-Tochter namens Lampe Capital North America gegründet, die ausschließlich institutionelle Anleger beraten soll, wie Vorstandssprecher Stephan Schüller bei der Bilanzvorlage sagte. Das Interesse am "German Mittelstand" und an Investitionsmöglichkeiten in deutsche Unternehmen sei groß, erklärte Schüller. Die Bank rechnet kurzfristig mit der Genehmigung durch die US-amerikanische Aufsichtsbehörde Finra.

Der Mittelstand ist eine der Kundengruppen im Portfolio des Bankhauses Lampe. Die anderen sind institutionelle und vermögende Privatkunden. Kunden, die als Mitinhaber von Briefkastenfirmen in den Panama Papers auftauchen, gibt es nach Angaben von Schüller nicht. Das gesamte verwaltete Vermögen liegt derzeit bei etwa 19 Milliarden Euro und soll auf 25 Milliarden bis 30 Milliarden Euro wachsen. Mit der Stagnation sei er nicht zufrieden, sagte der Vorstandssprecher, der auch im Kreditgeschäft Spielraum nach oben sieht. Dessen Volumen beträgt gegenwärtig knapp 1,3 Milliarden Euro und könnte laut Schüller bis auf etwa 1,5 Milliarden Euro wachsen - allerdings nur unter Einhaltung der bewährten hohen Bonitätsanforderungen an mögliche Kunden.

Im vergangenen Jahr hat Lampe den Überschuss auf 23 Millionen Euro leicht verbessert. Wie bei anderen Banken ist der Zinsüberschuss deutlich gesunken, während Lampe im Provisionsgeschäft mehr als ein Fünftel auf 110 Millionen Euro zugelegt hat. Die Hälfte des Gewinns geht in die Rücklagen. Mit einer Kernkapitalquote von 15 Prozent verfüge Lampe über "eine solide und stabile Eigenkapitalbasis", teilte die Bank mit.

(gw)
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