Düsseldorf In vielen Städten wird die Kfz-Versicherung teurer

Düsseldorf · Die Branche hat neue Regionalklassen gebildet. In Krefeld, Leverkusen und Neuss müssen Autofahrer mehr zahlen.

Autofahrer in Krefeld und Leverkusen sind im Pech vereint. Beide Zulassungsbezirke werden sowohl in der Autohaftpflicht als auch in der Vollkaskoversicherung um eine Klasse noch oben gestuft. Das geht aus den neuen Regionalkassen hervor, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gestern bekannt gab. Bundesweit werden rund 15 Prozent der Zulassungsbezirke teurer. Etwa 20 Prozent der 415 Regionen werden günstiger.

Neben dem Wohnort ist das Fahrzeugmodell ein wesentliches Risikomerkmal für die Höhe der Versicherungsprämie. Jährlich analysiert der GDV die Veränderungen der Schäden. Fallen sie sehr stark aus, gibt es eine Umstufung in eine höhere oder niedrigere Risikoklasse. Je höher das Unfall- und Schadenrisiko ausfällt, desto höher ist Klasse und die Prämie. Daher zahlen Wuppertaler, die in der Kfz-Haftpflicht nun in der zweithöchsten Klasse 11 fahren, unter dem Strich noch etwas mehr als die Leverkusener, die jetzt in die Stufe acht kommen.

Doppelt Pech haben Autofahrer, die in risikoreicher bewerteten Zulassungsbezirken wohnen und auch noch ein Fahrzeugmodell fahren, für das eine höhere Typklasse gilt. In diesem Jahr trifft das vor allen Besitzer die einen Mercedes C 180 (115 kW), Mazda 3 FLH 2.0 (88 kW) oder einen Kia Carens 1.6 (99 kW) fahren.

Bei den Regionalklassen zeigt sich, dass es in Großstädten öfter kracht als auf dem Land. In NRW werden künftig auch Fahrer in Gelsenkirchen, Köln, Solingen, Bochum, Bonn, Krefeld, Neuss, Münster und Viersen mehr für die Kfz-Haftpflichtversicherung zahlen müssen. Dagegen können sich Fahrer aus Borken und Euskirchen freuen. Hier wird die Autoversicherung sowohl in der Kfz-Haftpflicht als auch in der Vollkasko günstiger.

Aber auch insgesamt sollen die Beiträge steigen. So rechnet die Kölnische Rück damit, dass die Prämien in der Kfz-Haftpflichtversicherung um 1,5 Prozent und in der Vollkaskoversicherung sogar um drei Prozent steigen werden. Doch höheren Preisen können die meisten Autofahrer durch einen Wechsel des Anbieters ein Schnippchen schlagen. "Noch gibt es sehr große Preisunterschiede am Markt", bestätigt Ivana Höltring von der Unternehmensberatung Nafi. Bei einer Beitragserhöhung gilt ein Sonderkündigungsrecht. Die Kündigung ist innerhalb eines Monats nach Eingang der Rechnung möglich.

(RP)
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